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Weniger Gewinn für Stadtwerke

■ Auch in Zukunft keine verbrauchsabhängigen Preise für die Industrie

Die Stadtwerke Bremen haben mit dem Jahr 1989 abgerechnet. Trotz einer leichten Umsatzsteigerung um drei Prozent auf 1.076 Millionen Mark ist die Gewinnabführung an die Holding Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, die zu 80 Prozent am Grundkapital der Stadtwerke beteiligt ist, gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Millionen Mark auf 27,8 Millionen gesunken. Auch der Jahresüberschuß des Unternehmens ist mit sieben Millionen Mark um fünf Millionen geringer als 1988.

Wie der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke, Günther Czichon, gestern erläuterte, haben die Stadtwerke ihren Umsatz in den Bereichen Strom, Wasser und

Gas verbessern können, während bei der Fernwärme kräftig zugebuttert werden mußte: Je 100 Mark Erlös standen in diesem Bereich 133 Mark Kosten gegenüber. Die Rückgänge bei den Gewinnabführungen führte Czichon auf die höheren Kosten für Erdgas und Kohle zurück. Bis Mitte der 90er Jahre sind die EVU's vertraglich an die Abnahme von Ruhr- und Saarkohle gebunden, die jährlich 30 Millionen Mark mehr kostet als Importkohle.

Auch im laufenden Geschäftsjahr erwarten die Stadtwerke Aufwendungen, die die Gewinnmarge für 1990 erneut drücken wird. So muß in diesem Jahr das neue Hastedter Kraftwerk mit 32 Millionen Mark voll abgeschrie

ben werden.

Die Umsatzsteigerung im Bereich Strom resultiert nahezu ausschließlich aus dem erhöhten Bedarf der gewerblichen Stadtwerke-Kunden. Doch trotz des vermehrten Bedarfs dieser Hauptabnehmer wird es hier keine linearen, verbrauchsabhängigen Tarife geben.

Die neue Tarifordnung wird im nächsten Jahr stufenweise nur für alle privaten Haushalte gültig. Wie Czichon gestern nochmals versicherte, wird die Änderung für die Stadtwerke keine zusätzlichen Gewinne einbringen. Stattdessen würden private Energiesparer belohnt, während die Verschwender mit Mehrkosten rechnen müßten. ma

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