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Tilgung/Vernichtung

■ Erklärung des Komitees Antifaschistischer Widerstandskämpfer der DDR

DOKUMENTATION

Mit Bestürzung und Empörung erfahren wir fast jede Woche, daß die Namen ermordeter Antifaschisten von Straßen und öffentlichen Einrichtungen getilgt werden. Der Berliner Magistrat hat sogar eine Liste von 160 Straßennamen vorbereitet. In verschiedenen Teilen der DDR geschieht ähnliches.

Wir stellen fest: Das Auslöschen der Namen unserer ermordeten Kämpfer gegen den Faschismus bedeutet, sich von ihnen und ihrem mutigen Leben und Sterben abzuwenden - von denen, die gekämpft oder gelitten haben, die unter dem Fallbeil, im Gas, an der Erschießungsmauer oder im Kampf für Spaniens Freiheit, für die Ehre und Würde Deutschlands ihr Leben gaben. Mit der Tilgung ihrer Namen würden die antifaschistischen Grundsätze zerstört werden, die auch in dieser Regierung deutlich erklärt wurden. Vielen in unserem Land wurden diese Namen Beispiel für saubere, ehrliche und aufrechte Gesinnung, sie dürfen nicht in einen Topf mit denen geworfen werden, die diese Gesinnung verraten haben.

Wir erwarten, daß alle darüber nachdenken, die dafür Verantwortung tragen, ihre Achtung vor den antifaschistischen Kämpfern und Opfern eindeutig wahrzunehmen, wie das in den Grundsätzen aller Parteien und Organisationen zum Ausdruck kommt.

Das fordern wir als Interessenvertretung des Erbes so vieler tapferer antifaschistischer Kämpfer und Opfer, unterschiedlich ihrer politischen Gesinnung oder ihrer Religion. Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer

der DDR, Peter Florin, Vorsitzender, Berlin, 18. Jun

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