: Kein Platz für Giftmüll
■ Monika Griefahn stoppte Genehmigungsverfahren für Hoheneggelsen
Die niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn stoppte gestern das Genehmigungsverfahren für die umstrittene Erweiterung der einzigen niedersächsischen Giftmülldeponie nahe der Ortschaft Hoheneggelsen im Landkreis Hildesheim. Die Deponie - mehrheitlich in Landesbesitz - ist nach dem vorläufigen „Nein“ zur Verbrennung nicht nur für die Industrie im Lande von großer Bedeutung. Die Opposition hat einen „Entsorgungsnotstand“ beschworen.
In zwei Wochen sollte das Genehmigungsverfahren für die Er
weiterung in Hoheneggelsen um eine Kapazität von 1,4 Millionen Tonnen Giftmüll schon in die öffentliche Anhörung gehen. Die Bürgerinitiativen und die örtlichen Gemeinden forderten mindestens die Aussetzung des Verfahrens. Jetzt droht der Erweiterung eine Verzögerung. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung, auf die die alte Regierung verzichtet hatte, könnte den gesamten Plan in Zweifel ziehen. Die zur Zeit ausgehobenen Gruben reichen noch für etwa zwei Jahre.
Ein Gutachten, das in der vorigen Woche bekannt wurde, be
scheinigte den vorgelegten Erweiterungsplänen mangelnde Sicherheitsnachweise und grob unvollständige Unterlagen. Dort, wo eines Tages zehn Betonringschächte mehrere Jahrzehnte lang niedersächsischen Giftmüll schlucken sollen, lagern in unmittelbarer Nachbarschaft bereits 650.000 Tonnen in der Altdeponie, darunter auch das hochgefährliche Dioxin. Ob die Tonschichten dicht sind, ist unklar. Wiederholte Quecksilberfunde in Kontrollbrunnen außerhalb der Deponie konnten bisher nicht vollends geklärt werden.
dpa
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