: Unterm Strich
Der neue Intendant der Staatsoper Dresden, Christoph Albrecht, bisher Ballettbetriebsdirektor der Hamburgischen Staatsoper, hatte bereits vor seiner endgültigen Wahl der 'Sächsischen Zeitung‘ ein Interview gegeben: Er freue sich wahnsinnig auf diese neue Tätigkeit, so der 45jährige, ohne zu verkennen, daß es eine Reihe von Schwierigkeiten geben werde. Aber in diesen aufregenden Zeiten solle man ruhig ein bißchen abenteuerlustig sein. „Es ist für mich selbstverständlich, daß ich künftig ständig in Dresden sein werde. Eigentlich möchte ich sofort anfangen, wenigstens tageweise“, so Albrecht. Vorerst müsse aber rasch ein Weg gefunden werden, der es einerseits für Hamburg ermögliche, einen gelinden Übergang zu schaffen, und der es andererseits erlaube, so schnell wie möglich mit den Dresdner Kollegen loszule
gen. Er wisse, daß die Semperoper über lange Zeit das erste oder eines der beiden ersten Opernhäuser Deutschlands war: „Ich denke, es könnte ein gemeinsames Ziel der Dresdner Kolleginnen und Kollegen und mir sein, daran zu arbeiten, daß es wieder so wird.“ Christoph Albrechts Theaterlaufbahn begann 1970 als Regieassistent. 1972 bis 1977 war er an der Staatsoper Hamburg zunächst Dramaturg, dann Leiter des künstlerischen Betriebsbüros und Chefdisponent. Nach dreijähriger Tätigkeit als künstlerischer Betriebsdirektor an der Oper der Stadt Köln kam Albrecht 1981 in die Hansestadt zurück und übernahm seine jetzige Funktion.
Berliner Ring„ lautet der Titel einer Ausstellung, mit der die 40. Berliner Festwochen am Samstag eröffnet wurden. Die Schau im Kunstforum
der Berliner Grundkreditbank am Zoo zeigt künstlerische Impressionen der drei Maler Peter Berndt, Bert Düerkop und Wolfgang Rohloff sowie der Fotografin Elke Nord über die Landschaft und ihre Menschen, die im Einzugsgebiet des Berliner Autobahnrings in der Mark Brandenburg rund um Berlin anzutreffen sind. Die 36 großformatigen Bilder werden panoramaartig nahtlos als geschlossener Ring im 600 -Quadratmeter-Rund präsentiert, während die etwa 1.000 Fotos in der Mitte der Halle zu sehen sind. Die Fotografien, unter anderem aus Potsdam, Werder, Hennigsdorf, Ferch, Saarmund, Glindow, Velten, Nauen, Seeburg und Birkenwerder, zeigen die Tristesse und spröde Schönheit der märkischen Landschaft und Dörfer. Der Leiter der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, sagte zu der drei Jahre lang vorbereiteten
Ausstellung, sie sei auch eine geschichtliche Erinnerung, die „für uns so wichtig ist, weil in der jetzigen Umbruchzeit die Gefahr besteht, daß der ökonomische Druck dieser Großstadt das Umland mit Wucht erreicht und zum Teil zerstören kann“. Erinnerung sei auch nötig „beim Aufbau eines europäischen Deutschland mit Berlin als seinem geistig kulturellen Zentrum“. Der „Berliner Ring“ habe dabei eine „metaphorische Bedeutung“: „Er bindet, teilt und sammelt die Verbindungslinien nach Mitteleuropa.“ Zu der bis zum 7. Oktober laufenden Ausstellung ist ein Buch erschienen („Berliner Ring“, mit zahlreichen Abbildungen, 214 Seiten, Nicolaiische Verlagsbuchhandlung Berlin, 39,80 Mark), mit Beiträgen der DDR-Autoren Daniela Dahn, Heinz Knobloch und Helga Schütz sowie einem Essay von Stefanie Endlich.
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