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Pillendreher wollen Geld

■ Pharmaindustrie will höhere Preise in der DDR

Bonn (dpa) - Die bundesdeutsche Pharmaindustrie hat sich offensichtlich intensiv bemüht, die im Einigungsvertrag für eine Übergangszeit vorgesehenen niedrigeren Medikamentenpreise in der DDR zu verhindern.

Erst am 24. August war für den Einigungsvertrag zwischen Bundesrepublik und DDR festgeschrieben worden, daß die Krankenkassen für Arzneimittel in der DDR ab 1991 vorläufig nur 45 Prozent der bundesdeutschen Sätze erstatten sollen. In der jüngsten Vergangenheit hatten die hohen westdeutschen Medikamentenpreise der DDR-Krankenversicherung bereits ein Defizit eingetragen, das nach der Hochrechnung von Fachleuten bis Ende nächsten Jahres auf sechs Milliarden Mark anwachsen könnte. Dabei wurden in der DDR für einige Mittel offenbar sogar höhere Preise als in der Bundesrepublik Deutschland verlangt. Die Pharmaindustrie hatte scharf dagegen protestiert.

„Ein Angebot des Verbandes von 600 Millionen Mark“ bei Wegfall der Abschlagsregelung habe es aber „niemals gegeben“, sagte BPI-Sprecher Thomas Postina am Mittwoch in Frankfurt. Es sei lediglich „das Kassenrabatt-Modell eingebracht worden“. Dabei hätten die Apotheken in der DDR den Krankenkassen die ärztlich verordneten Medikamente billiger abgeben und sich ihren Verlust teilweise von Großhandel und Herstellern wiederholen sollen. Dieses Modell war jedoch vom Bundesarbeitsministerium nach Rücksprache mit den Apothekern nicht akzeptiert worden.

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