piwik no script img

Pipeline-Anschlag: ETA in Verdacht

Barcelona (taz) — Am Sonntag um 9.09 Uhr riß eine schwere Explosion die Bewohner von der Industriestadt Tarragona und dem Ferienzentrum Salou aus der Frühstücksidylle. Bis zu fünfzig Meter hohe Feuer-Säulen und dunkler Rauch stiegen in den Sommerhimmel. Nach Angaben der Polizei zerstörten „zwei Srengkörper unbekannter Herkunft“ vier der zwanzig Rohrleitungen einer Überland-Pipeline des iberischen Petro- Chemie-Riesen REPSOL. Obwohl die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle hat, bleibt die direkt neben den offiziell Butan, Propan und Kerosin führenden meterdicken Rohren verlaufende Zugstrecke Barcelona-Valencia in der kommenden Woche unterbrochen. Trotz bisher fehlender Selbstbezichtigung durch die ETA, sprechen Polizei und Medien unisono von einem Bombenattentat der baskischen Seperatisten-Organisation. Zwar gehen seit 1978 acht Anschläge gegen petro-chemische Industriekomplexe mit einem Gesamtschaden von über 500 Millionen Mark auf Kosten der ETA, doch ein ehemaliger Aktivist der Terror-Gruppe erklärte gegenüber der taz, daß dieser Anschlag nicht in die „aktuelle Politik“ passe: „Die ETA versucht derzeit durch Anschläge mit hohem Blutzoll, die Regierung an den Verhandlungstisch zu zwingen. Die Zeit von Industrie-Sabotage ist eigentlich vorbei.“ Niko

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen