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Kompost aus Windeln?

■ Recycling-Verein: „Nur zur Image-Pflege“

„Positiv verlaufen“ sei ein Versuch der Windelkompostierung, den der Lahn-Dill-Kreis (Wetzlar) zusammen mit dem Pampers- Hersteller Procter und Gamble durchgeführt habe, so eine Pressemitteilung des Kreisausschusses Wetzlar vom 30. August. (Wir berichteten.)Die Befürchtung, daß die Belastung des Kompostes mit Resten von Zinkcremes die Qualität des Kompostes schmälern würde, habe sich nicht bestätigt. Die Zinkbelastung bliebe unter dem Wert, der zur Erlangung des vom Bundesumweltamt verliehenen „Blauen Engel“ für Kompost erforderlich sei. Die Zinkcremesremes seien in den meisten Fällen überflüssig. Aufklärung für die Eltern sei hier notwendig. Das Verfahren zur Entfernung des Kunststoffes aus dem Kompost werde noch verbessert. Im zweiten Halbjahr 1991 ist im Lahn-Dill-Kreis eine flächendeckende Kompostierung von Windeln geplant.

Der „Verein für Recycling und Umweltschutz Bremen-West“ hingegen sieht die Windel-Kompostierung kritisch. Es ginge in dem Versuch nicht um Alternativen zur Müllverbrennung und um Elterninteresse, so der Recycling-Verein, sondern um die Image-Verbesserung eines Umwelt- Sünders, der beim Verkauf von Einwegwindeln jährlich mehr als 400 Millionen Mark umsetze.

Der Umweltschutzverein zitiert eine Untersuchung des Instituts für Abfallwirtschaft an der Universität Stuttgart, nach der pro Kilo getrockneter Windelmasse „erschreckende“ Werte zwischen 900 und 4600 Milligramm Zink festgestellt wurden. Neben diesem Schwermetall gefährdeten auch Kunststoffschnipsel im Kompost die Gesundheit von Menschen. In den USA seien Einwegwindeln zum Teil schon verboten. Empfehlung des Recycling-Vereins: Zurück zur Baumwollwindel. bear

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