: Bitteres für Gewerkschaft Genuß
Hamburg (ap) — Die Gewerkschaft Nahrung - Genuß - Gaststätten (NGG) befürchtet das Aus für die Lebensmittelindustrie der DDR mit ihren 400.000 Beschäftigten. Der Gewerkschaftsvorsitzende Erich Herrmann sagte am Montag vor Journalisten in Hamburg: „Während im Westen Überstunden geleistet werden, sterben im Osten die Arbeitsplätze.“ Die Branche sei in der DDR nur zu 42 Prozent ausgelastet. Ihr Überleben müsse durch Subventionen oder Steuererleichterungen gesichert werden. Der Markt regele nicht alles. „Der Staat muß für eine Übergangszeit einspringen.“
Zum Auftakt der Feiern zum 125jährigen Bestehen der NGG beim 11. ordentlichen Kongreß der Organisation verlangten Bundestagspräsdentin Rita Süssmuth und DGB-Chef Heinz-Werner Meyer mehr Einfluß der Gewerkschaften in der Treuhand. Ihre Aufgaben in der DDR könnten ohne eine Beteiligung der Gewerkschaften nicht gelöst werden, sagte Süssmuth. Meyer erklärte, er hoffe, daß die Arbeitnehmerorganisationen bald in der Treuhand mitwirken könnten. Süssmuth sprach sich dafür aus, schnell starke Gewerkschaften in ganz Deutschland aufzubauen.
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