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PDS und SPD zerreiben Saar-Grüne

Saarbrücken (taz) — Die saarländischen Grünen werden zunehmend zwischen SPD und PDS aufgerieben. Nachdem schon im Juli eine 17 Mitglieder zählende SPD-nahe Gruppe der Hauptstadt-Grünen der Öko-Partei den Rücken gekehrt hatte, steigt ein anderer Teil der Saar-Grünen jetzt auf die PDS um. Vorreiter ist der Grünen-Ortsverein „Alt-Saarbrücken“, der komplett zur PDS gewechselt ist. Der Landesverband bestätigte die Austritte, streitet aber ab, daß alle Mitglieder des nach eigenen Angaben landesweit zweitgrößten Ortsvereins ausgetreten seien. Der Saarbrücker Stadtrat Werner Schmitt nannte den abtrünningen Ortsverband einen „Phantomverein“, der seit jeher ein „eher instrumentelles Interesse“ an den Grünen gehabt habe und „die Ebermann-Linie“ innerhalb der Partei verfochten habe. Während Schmitt der Sache keine große Bedeutung beimessen will, spricht Landesvorstandssprecherin Ulrike Voltmer von einem „schwierigen Klärungprozeß“, den die Landespartei derzeit durchlaufe, der sich langfristig aber „als gesund erweisen werde“. Auch Voltmer sieht die Partei zwischen die Fronten von SPD und PDS geraten. Die Abtrünnigen begründen ihren Schritt damit, daß die saarländischen Grünen keine gesellschftsverändernde Kraft mehr darstellen. Zudem habe die Partei mit ihrer „verbesserten Juso-Politik“ keine Perspektive, glauben die Aussteiger. Sie erwarten weitere Übertritte zur PDS. Thomas Krumenacker

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