: Es begann mit einem Augenleiden
■ ZDF startet in Chemnitz mit den Dreharbeiten zu einer Fernsehserie über Karl May
Chemnitz (dpa/adn) — Mit den Dreharbeiten zu einer sechsteiligen Fernsehserie über das Leben von Karl May hat das ZDF in Chemnitz begonnen. Produzent und Regisseur ist Klaus Überall, der den Film vor allem mit DDR-Schauspielern besetzen wird.
Die TV-Geschichte des Reiseschriftstellers, der Winnetou, Old Shatterhand und den Ölprinzen erfand, ohne jemals die Länder seiner Abenteuerromane betreten zu haben, wird in seiner Kindheit als Vierjähriger beginnen. Darum wurde die Rolle mit drei Darstellern unterschiedlichen Alters besetzt. Der Ostberliner Schauspieler Henry Hübchen übernimmt den Part vom 20. Lebensjahr an.
Erste Szenen wurden in den inzwischen schon historischen Gemäuern der Chemnitzer Augenklinik gedreht. Das Geschehen führt ins Jahr 1846 zurück, als der damals Vierjährige von seiner Mutter wegen eines Augenleidens den Ärzten vorgestellt wird.
„Wir wollen so dicht, wie es nur möglich ist, an der historischen Wahrheit dranbleiben. Fakten haben wir lediglich dramaturgisch aufbereitet, so daß sie als Spiel glaubwürdig bleiben.
Die Dialoge mußten natürlich erfunden werden, wobei wir anhand von hinterlassenen Schriftstücken versuchten, einen möglichst originalen Sprachgebrauch zu rekonstruieren“, zitiert die 'Freie Presse' Produzent Überall in einem Bericht vom Drehort in Chemnitz.
Das Team, dem auch rund 20 Mitarbeiter des Deutschen Fernsehfunks der DDR sowie der DEFA angehören, will außerdem in Pappendorf, Langenhennersdorf, Hohenstein-Ernstthal (Karl Mays Geburtsort) und auf der Burg Schönfels filmen, um später dann nach Dresden und Umgebung überzuwechseln, wo May in späteren Jahren gelebt hat.
Das Vorhaben entsteht aus Anlaß des 150. Geburtstages und 80. Todestages Karl Mays 1992. In der DDR war die Lektüre seiner unzähligen Romane lange Jahre verboten.
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