: Musik sehen
■ „Aura“ von J.Negesy zum 100. Mathematiker-Geb.
"Aura" — die Performance, die am letzten Mittwoch im Theatersaal der Universität stattfand, war eine Kombination visueller Effekte und Musik. Die Verbindung von avangardistischer und alter Musik mit Computerklängen, sowie mit einer Skulptur und Dias — das bot viel Raum für freie Assoziationen in alle Richtungen. Schwer zu sagen, wie solch individuelle Darstellungen beurteilt werden können.
Die Musik wurde von dem ungarischen Violinspieler Janos Negyesy überzeugend gespielt. Aber was sagt das schon aus? Die Skulptur, eine Art Erdballmodell, in dem sich ein vierrädriges Gefährt befand, wurde von dem Künstler Fred Thieme gestaltet. Musik und Skulptur zusammen ließen die Interpretation zu, es handele sich hier um das Verhältnis des menschlichen Fortschritts und der Kultur zur Natur, zum Ursprung des Menschen. Die Einblendung von Dias, mit diversen Motiven aus Wissenschaft und Kunst, könnte dieses bestätigen. Die Computerklänge, für die der Komponist Lee Ray verantwortlich war, wurden nicht nur sinnlos neben die Violinmusik gestellt, sondern entfremdeten diese zu einem großen Teil. Dadurch war auch das Spielen von Teilen aus Bachs Violinpartiten nicht einfach nur ein konzertartiger Vortrag, sondern eher eine Reflexion über Bachs Musik, Musik im Ganzen und schließlich über unsere Kultur. Dies sind nur Ideen von mir, ohne den Anspruch auf Richtigkeit. Bei mir hat die stimmungsvoll inszenierte Performance unendlich viele, zum Teil unformulierbare Gedankengänge ausgelöst — ich könnte mir vorstellen, daß das ganz im Sinne der drei Künstler ist. Marco Ehrhardt
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