: Unterm Strich
Einer der erfolgreichsten amerikanischen Filmchoreographen, Hermes Pan, ist am letzten Mittwoch im Alter von 79 Jahren in seinem Haus in Beverly Hills (Kalifornien) gestorben. Seine Meisterstücke unter insgesamt 55 Filmen waren die Konzeptionen der weltberühmten Tanznummern von Ginger Rogers und Fred Astaire. Nach der Astaire-Rogers-Ära wirkte Pan, der 1938 einen Film-„Oscar“ erhielt, bei Musical-Verfilmungen wie Kiss Me Kate, My Fair Lady und Porgy and Bess mit, die alle Welterfolge wurden. Seine ungewöhnlichste Choreographie war der prunkvolle Zug des ägyptischen Hofstaats nach Rom in dem 1963 entstandenen Monumentalfilm Cleopatra mit Liz Taylor in der Hauptrolle. Pan, gebürtiger Amerikaner griechischer Abstammung, hieß mit bürgerlichem Namen Hermes Panagiotopulos. Er lernte und arbeitete zuerst als Tänzer in Nashville (Tennessee). Doch bald zog er nach New York um, wo er ein Engagement am Broadway erhielt. Dort lernte er Ginger Rogers bei einem gemeinsamen Auftritt kennen.
„Er war ein äußerst liebenswürdiger Mann und ein großer Tänzer“, bemerkte Frau Rogers jetzt nach dem Tode ihres Kollegen. Pan folgte Ginger Rogers nach Hollywood, wo er als Assistent des Tanzdirektors Dave Gould Fred Astaire kennenlernte. Astaire schätzte Pan („Er ist der einzige Mensch, der tanzen kann wie ich“) und sorgte dafür, daß er zum Choreographen der Astaire- Rogers-Filme avancierte.
Nach langem Gerangel steht jetzt fest, daß das bereits in London erfolgreiche Musical Miss Saigon im April am Broadway Premiere haben wird. In den vergangenen Wochen hatte es zwischen dem britischen Produzenten Cameron Mackintosh und der US- Schauspielergewerkschaft Equity heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob der britische Schauspieler Jonathan Pryce als weißer Europäer auch in New York die Rolle eines eurasischen Bordellbesitzers spielen darf (Marcia Pally berichtete darüber in einer ihrer taz-Kolumnen). Ein Kompromiß zwischen beiden Seiten sieht nun u.a. vor, daß asiatische Schauspieler mitwirken dürfen, die keine Amerikaner sind. Für die Broadway- Premiere waren im Vorverkauf bereits Karten für 24 Millionen Dollar vorbestellt worden.
Mit vier Stradivari-Instrumenten ist das Berliner Brandis-Quartett bis Oktober auf Konzerttournee durch die Bundesrepublik. Bei den Instrumenten handelt es sich nach Angaben des Veranstalters um das einzige noch bespielbare und ornamentierte Streichquartett der Welt. Die Stradivari befinden sich heute im Besitz des Washingtoner Sammlers Herbert Axelrod.
Der Geigenbauer Antonio Stradivari aus Cremona hatte bis zu seinem Tode (1737) annähernd 1.200 Instrumente gebaut, jedoch insgesamt nur elf mit Einlegearbeiten und Malereien verzierte Streichinstrumente geschaffen, von ihm als Kleinode für solistische Zwecke und als Geschenke für hochstehende Persönlichkeiten gedacht. Das Brandis-Quartett spielt auf der Tournee Werke von Mozart (Quartett Opus 1, G-Dur), Wolf („Italienische Serenade“) und Schubert („Der Tod und das Mädchen“).
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