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Achterbahn-Herzen

■ Heute 2. Shakespeare-Company-Premiere: „Was brennt länger ...?“

hierhin bitte die

zwei lachenden Männer

Rudolf Höhn, Rainer Iwersen

Rudolf Höhn, schweizerischer Shakespeare-Companist, hat sein erstes Stück geschrieben, in dem er alleine spielen wird. Rainer Iwersen führt Regie.

taz: „Was brennt länger oder Warum schreit ihr Kind so“ — das

F.: Mauritia Hetzer

klingt nach „Struwwelpeter“-Schrecken. Spielt Rudolf Höhn Rudolf Höhn?

Rudolf Höhn: Ich spiele ein Kind in verschiedenen Lebensaltern und die Eltern, aber auch kabarettistische Szenen. Das Stück hat schon autobiographische Züge, aber es sind doch ziemlich alltägliche Episödchen, Anekdötchen — gleichzeitig für ein Kind ganz entscheidende Erlebnisse, die sein Leben vorbestimmen. Da haben Lächerlichkeiten große Tragik.

Kindheit: Wo fängt man an?

R.H.: Mir ist irgendwann aufgegangen, daß meine Eltern über eine außerordentliche Dramatik verfügt haben, daß diese Szenen im Elternhaus ja wahnsinnig theatralisch sind!

Rainer Iwersen: Ich habe versucht, auf den Text so einzugehen, daß die Sprünge im Bewußtsein auch einen Niederschlag finden in der Erzählweise. Wir wollten nicht linear erzählen. Und wir haben verallgemeinert. Außerdem: wo wir uns am intimsten wähnen, sind wir ja erschreckend allgemein und platt. Dazu kam dieses seltsame Schweizerdeutsch. Da werden Tonfälle, mit denen wir mittlerweile tauben Ohres umgehen, wieder frisch.

R.H.: Das ist alles scheinbar so lustig in Schweizerdeutsch, wegen diesem unpräzisen Umgang mit Sprache! Das Stück erzählt auch von Emotionen am falschen Ort. Wenn mein Vater z.B. sagt: „Daß mein Sohn Schauspieler geworden ischt, das ischt meine ganze Lebenskataschtrophe, dagegen war der Krieg direkt ein Zuckcherschleckchen!“

Seid Ihr viel ins Psychologisieren gekommen?

R.H.: Ich hoffe, ich habe meine Vaterkämpfe während der Proben nicht an ihm ausgelassen.

R.I: Hast du nicht. Wir haben auch zu vermeiden versucht, das Stück so zu mißbrauchen, daß wir selbst nochmal eine Schreckensachterbahn fahren. Wir wollen erreichen, daß die Zuschauer sich abwechselnd abscheulich, monströs, tieftraurig, hundeelend fühlen. Wir wollen Widersprüchlichkeiten so weit treiben, daß sich regelrecht Schwindel einstellt. Fragen: claks

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