Irak: Rache für Tote am Tempelberg

■ Saddam droht Israelis: Verlaßt Palästina, bevor es zu spät ist/ Raketen sollen „wie Steine“ regnen

Bagdad (dpa/ap) — Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat die Israelis aufgefordert, Palästina zu verlassen und den Moslems ihre heiligen Stätten zurückzugeben, „bevor es zu spät ist“. In der von Radio Bagdad verbreiteten Erklärung meinte Saddam, weitreichende Raketen würden eingesetzt, „wenn der Tag der Abrechnung gekommen ist“. Die Israelis hätten „keine andere Wahl als das Land Palästina und die moslemischen Heiligtümer zu verlassen“. Die irakischen Raketen würden wie die Steine am Montag vom Tempelberg auf die Israelis herabregnen. Ebenso wie die „Zionisten“ hätten auch die Truppen der USA und ihrer Verbündeten „keine andere Wahl als die heiligen Stätten der Araber und Moslems zu verlassen“. Zugleich gab Saddam die Entwicklung einer neuen Langstreckenrakete bekannt, die „hunderte Kilometer“ zurücklegen könne. Diese Rakete werde zum Gedenken an die palästinensischen Jugendlichen, die sich bei der Intifada gegen die israelische Besatzungsmacht mit Steinen wehren, „Steinschleuder“ genannt. Auch in der irakischen Regierungszeitung 'Ath- Thaura' (Die Revolution) drohte Saddam den Israelis Rache für das „Verbrechen“ auf dem Jerusalemer Tempelberg vom Montag an. „Die arabische Nation“, so das Blatt, sei durchaus in der Lage, die Erschossenen zu rächen. SEITEN 2, 3, 9, 10