Osloer Konten mit PDS-Millionen gesperrt

■ Polizei „zufrieden“ mit Ergebnissen der Hausdurchsuchung bei Hallenser PDS-Mitglied und Putnik-Kontoinhaber/ PDS weist Zusammenhang mit Millionen-Transaktionen zurück

Berlin (taz) — Sowohl die Berliner Polizei wie die PDS geben sich selbstbewußt im anhaltenden Streit um die PDS-Durchsuchung von Donnerstag nacht. Wie berichtet, hatte die Kripo am Donnerstag nachmittag erfahren, daß die 70 Millionen, die ein Hallenser PDS-Mitglied in Oslo bar von der Bank abholen wollte, von einem PDS-Konto stammen. Am Sonntag hat die Berliner Kripo die Wohnung des K.-H. Kaufmann in Halle durchsucht und ist mit dem Ergebnis durchaus „zufrieden“ — mehr wollte der Pressesprecher des Berliner Innensenators dazu nicht mitteilen. Die Ehefrau des ehrenamtlichen Kreisvorstandsmitgliedes des Saalkreises weiß seit Mitte vergangener Woche nicht mehr, wo ihr Mann sich aufhält. Während die PDS in Halle darauf hinweist, daß sie mit den privaten geschäftlichen Angelegenheiten eines Mitgliedes nichts zu tun habe, ließ die Treuhand gestern die beiden Auslandskonten der sowjetischen Außenhandelsfirma Putnik sperren, auf denen die 107 Millionen Mark aus PDS-Vermögen liegen, die offiziell an die KPdSU gehen sollten. Die PDS wies in einer neuerlichen Erklärung die polizeiliche Durchsuchung als „politischen Skandal“ zurück. Die SPD sei „auf dem rechten Auge blind“, wenn es darum gehe, der PDS zu schaden. SEITE 4