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DSU bekommt keine Direktwahlkreise

Bonn (ap) — Zwischen CDU und DSU wird es definitiv keine Abmachung über die Überlassung von Direktwahlkreisen bei der Bundestagswahl am 2. Dezember geben. Der Vorsitzende der Deutschen Sozialen Union, Hansjoachim Walther, sagte am Mittwoch, ein solches Arrangement mit der CDU komme schon aus zeitlichen Gründen nicht mehr zustande.

Der Bundesminister ohne Geschäftsbereich deutete an, daß er deshalb nicht mehr mit einem Einzug seiner Partei in den Bundestag rechnet. Der 2. Dezember sei nicht der Entscheidungstag der DSU. Sie habe aber auf mittlere Sicht durchaus ihre Chancen.

Walther hielt der CDU zugleich vor, der DSU „viele Tiefschläge“ verpaßt zu haben. So habe die CDU in der damaligen DDR ihr zunächst zugesagt, auf Prozentklauseln bei den Wahlen zu verzichten, dann aber im Zusammenspiel mit der SPD die Fünfprozenthürde aufgestellt, resümiert er.

„Von dieser Sorte unfreundlicher Akte gab es viele“, beklagte sich Walther. Die DSU habe aber ihre politische Aufgabe noch nicht erfüllt. Vor allem gehe es darum, so Walther, der Gefahr des politischen Extremismus in den neuen Ländern vorzubeugen.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Wolfgang Bötsch, bezeichnete es als Fehler, daß sich die CDU gegenüber der DSU so zögerlich verhalten habe. Die CSU werde sich bei der weiteren Unterstützung ihrer Schwesterpartei nicht von den kurzfristigen Erfolgen der CDU blenden lassen, sondern die langfristige Perspektive im Auge haben.

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