: FRECH, KRUMM, ÖLIG, HIGH
VOLLEYBALL
Bei der WM der Herren in Brasilien erreichten die Europameister aus der UdSSR trotz einer 2:3-Zwischenrunden- Niederlage gegen Argentinien das Viertelfinale. Die genialen Kubaner besiegten Brasilien 3:2, während Titelverteidigers USA bereits in der Vorrunde rausgeflogen war. Im Viertelfinale stehen Argentinien, UdSSR, Kuba und Brasilien, Frankreich, Niederlande, Bulgarien und Italien. Argentinien — UdSSR 3:2, Frankreich — Kanada 3:1, Niederlande — Japan 3:0, arien — Schweden 3:0, Italien — CSFR 3:0.
BORIS-BECKER-NEWS
Boris Becker hat wieder zu uns gesprochen: „Klare Entscheidung: Ich spiele den Davis-Cup 1991, von der ersten Runde an", drang es aus ihm heraus. Und, ganz in Enthüllungsstimmung, enttarnte er seinen Davis-Cup-Verzicht von 1990 (Turniervorbereitung) als Notlüge. „Die Wahrheit ist: Mich hat, vor allem 1989 im Stuttgarter Finale gegen die Schweden, dieses Vip-Gelüge abgestoßen. Dieses Champagner- und Hummergeprasse und die Kaviarlogen, und daß die Geschäftemacher die tennisinteressierten Zuschauer vor den Kopf gestoßen haben, indem sie Karten zu Tausenden an Sponsorenfirmen verscheuert hatten. Ich verstehe jeden, der bei diesen Perversionen die Freude am Tennis verliert. Ich finde diese Angeberei ja selber pervers.“ Er werde auch 1991 nicht das „Zirkuspferd“ bei diesen „Vip-Verrenkungen“ machen, aber er brauche „den Nervenkitzel in der Halle und die tolle Atmosphäre“.
TENNIS
Jubiläum für Carl-Uwe Steeb: zum zehnten Mal in dieser Saison flog er in der ersten Runde raus. Der 23jährige unterlag am Dienstag in Stockholm Alexander Wolkow (UdSSR) mit 6:4, 4:6, 3:6. „Im Moment läuft einfach alles gegen mich. Mir fehlt derzeit das Quäntchen Glück.“ In Wahrheit war der Frust so groß, daß er seinem Unmut im dritten Satz mit einem beherzten Schlag gegen einen Werbereiter Luft machte.
Während die Männer auf Sponsoren eintrommeln, gewinnt Steffi Graf. 6:2 und 6:2 siegte sie in Brighton gegen Cecilia Dahlmann (Schweden). Doch was uns sorgt: Sie brauchte, sage und schreibe, 73. Minuten!
Stockholm, 1. Runde: Marc Rosset — Derrick Rostagno 2:6, 6:2, 6:2; Andrej Tschesnokow — Jim Courier 3:6, 6:3, 7:5; David Wheaton — Christer Wedenby 7:6, 6:3; Leonardo Lavalle — Henrik Holm 6:2, 3:6, 6:3; Magnus Larsson — David Engel 6:3, 6:4; Richey Reneberg — Sergi Bruguera 6:1, 6:4. 2. Runde: Magnus Gustafsson — Aaron Krickstein 6:2, 6:4, Michael Chang — Martin Jaite 6:4, 6:3; Pete Sampras — Richard Bergh 7:6, 6:7, 6:3; Petr Korda — Guillermo Perez- Roldan 6:3, 6:4.
EISHOCKEY
Der Kölner EC und die Düsseldorfer EG schliddern an der Bundesliga-Tabellenspitze Kopf an Kopf: 100 Sekunden vor Schluß traf der Kanadiers Thornbury zum 4:3 beim Mannheimer ERC, wodurch seine Kölner den Ein-Punkte-Vorsprung vor der DEG halten konnten. Jene gewannen in Landshut mit 5:3. In Mannheim verkündete der 31jährige Helmut Steiger seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. 14. Spieltag: Weißwasser — Rosenheim 1:8, Frankfurt — Schwenningen 7:5, Landshut — Düsseldorf 3:5, Mannheim — Köln 3:4, Freiburg — Dynamo Berlin 3:3, Preussen Berlin — München 7:1. TABELLE: 1. Köln 25:3, 2. Düsseldorf 24:4, 3. Rosenheim 18:10, 4. Frankfurt 15:13, 5. Mannheim 15:13, 6. Preussen Berlin 13:15, 7. Dynamo Berlin 12:16, 8. Landshut 11:17, 9. Schwenningen 11:17, 10. Freiburg 10:18, 11. München 9:19,12. Weißwasser 5:23.
BASKETBALL
Das Europapokal-Gastspiel von Steiner Bayreuth dürfte vermutlich mit dem Achtelfinale beendet sein. Im Hinspiel gegen CAI Saragossa hielt sich der deutsche Pokalsieger zwar mit 90:94 achtbar, doch die Aussichten auf den Gesamtsieg nach dem Rückspiel in einer Woche in Spanien sind nur theoretisch.
UEFA
Möglicherweise spielen 1991 „übergangsweise“ zwei deutsche Fußballverbände im Europacup. „Das ist machbar. Doch die Qualifikationskriterien müssen noch genau definiert werden“, sagte UEFA-Präsident Lennart Johansson. „Wir werden beantragen, daß die Klubs des Ex- DDR-Fußballverbandes für ein Jahr ihre Plätze im Europacup behalten, unabhängig davon, daß sie in den westlichen Spielbetrieb eingegliedert werden. Denn sie spielen ja noch einen Meister und Pokalsieger aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen