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„Gottfrohe“ Borussia

■ Trotz guter Leistung verlor Hertha in Dortmund mit 1:3

Dortmund (dpa) — Borussia Dortmund wälzte sich eine Zentnerlast von der Seele. Weit über eine Stunde schien es im Duell mit dem auswärts bisher noch sieg- und punktlosen Aufsteiger Hertha BSC so, als solle sich die Heimschwäche der Westfalen zum Komplex auswachsen. Dann aber schossen die Borussen in knapp 20 Minuten ebenso viele Tore wie in fünf Heimspielen zuvor zusammen und machten aus Gries' 0:1 durch Mill, Zorcs Foulelfmeter und Kutowskis Billard-Tor vor 31.452 Zuschauern im Westfalenstadion noch einen 3:1-Sieg.

„Ich bin gottfroh, daß wir noch gewonnen haben!“ fiel BVB-Trainer Horst Köppel, über dessen Vertragsverlängerung noch in diesem Monat verhandelt werden soll, ein Stein vom Herzen. Dies umso mehr, als seine in der Deckung (Gorlukowitsch, Schulz) unsicher wirkende Mannschaft vor der Pause im Mittelfeld zu viel Stückwerk produziert und in ihrer besseren Phase nach dem Wechsel mit Torchancen nur so gewuchert hatte.

„Das frühe Tor der Berliner hat unserem Selbstvertrauen einen schweren Knacks versetzt“, suchte Libero Thomas Helmer den Grund für die enttäuschende Leistung in den ersten 45 Minuten im psychologischen Bereich. Die Wende zum späteren Happy-End ging weitgehend auf das Konto von Frank Mill. Er schoß den Ausgleich und konnte vor dem 2:1 von Holzer nur elfmeterreif gestoppt werden. Der Strafstoß war für Kapitän Zorc lediglich Formsache.

Diese beiden Treffer lastete Berlins Trainer Werner Fuchs seinem norwegischen Libero Jan Halvorsen an: „Zwei kapitale Fehler!“ Die Hertha, die durch den Heimsieg über Frankfurt vor einer Woche offensichtlich neuen Mut geschöpft hatte, imponierte in Dortmund durch geschicktes Konterspiel und aufopfernde Abwehrarbeit gegen den Dortmunder Dauerdruck im zweiten Abschnitt. Dabei avancierte Walter Junghans als „Mann mit tausend Händen“ zum überragenden Spieler auf dem Platz, was auch Manager Horst Wolter, früher selbst Nationaltorwart, höchste Achtung abverlangte: „Das war Extraklasse von Walter.“ Junghans selbst nahm die Niederlage nicht tragisch. „Langsam gewöhnen wir uns an die Bundesliga. Mit Leistungen, wie in Dortmund gezeigt, sind wir noch lange nicht verloren“, schöpfte der Hertha-Hüter neue Hoffnung. Paul Schießer

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