: Deutsche Hilfe für Ruanda-Friedenstruppe?
■ Belgien will Unterstützung für afrikanische Friedenstruppe
Brüssel/Den Haag (adn/taz) — Belgien zieht seine Truppen aus Ruanda zurück und hilft bei der Aufstellung einer afrikanischen Friedenstruppe. Dies beschloß die belgische Regierung am Samstag. Seit gestern nacht werden die 600 belgischen Fallschirmjäger aus dem zentralafrikanischen Staat ausgeflogen, der Abzug soll morgen beendet sein. Ihren Platz soll längerfristig eine afrikanische Friedenstruppe einnehmen, die von Ugandas Präsident Museveni in seiner Eigenschaft als OAU-Generalsekretär organisiert werden soll. Bis sie zustande kommt, soll eine Beobachtertruppe aus Vertretern Zaires, Ugandas, Burundis sowie der ruandischen Regierung und der gegen die Regierung kämpfenden „Patriotischen Front“ (RPF) die Einhaltung des vergangene Woche beschlossenen Waffenstillstands überwachen.
Belgien ist bereit, bei der Aufstellung der Ruanda-Friedenstruppe zu helfen und wünscht auch eine „finanzielle und materielle“ Beteiligung Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande. Die Niederlande sollen nicht präzisierte „logistische“ Unterstützung stellen, Frankreich wird um Entsendung von Fallschirmjägern ersucht, und Deutschland wird um Finanzhilfe gebeten.
Entsprechende Konsultationen am Rande des EG-Gipfels in Rom am Wochenende führten noch zu keinem Ergebnis. Aus Den Haag hieß es lediglich, man werde sich mit Brüssel abstimmen. Aus Paris und Bonn lagen noch keine Stellungnahmen vor. D.J.
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