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Oslo: Sozialdemokraten übernehmen Regierung

Oslo (taz) — Gro Harlem Grundland wird — zum dritten Mal — norwegische Ministerpräsidentin. Sie will mit ihrer sozialdemokratischen Arbeiterpartei eine Minderheitsregierung bilden. Zu dieser überraschenden Entwicklung trug eine Kehrtwende der Zentrumspartei bei, die bisher in einer Koalition mit der konservativen Höyre und der Christlichen Volkspartei war. Sie will nun „konstruktiv mit einer Arbeiterpartei-Regierung zusammenarbeiten“.

Brundtland wird von Fall zu Fall auf die Sozialistische Volkspartei und auf das liberale Zentrum angewiesen sein. Ob dies Wechselspiel gelingt, wird sich bereits in den kommenden Wochen zeigen, wenn der Staatshaushalt für das nächste Jahr verabschiedet werden muß. Was den Bruchpunkt der bisherigen Koalition, die EG-Frage, angeht, so wollen die Sozialdemokraten eine Debatte ganz offensichtlich verschieben. In der Arbeiterpartei gibt es unterschiedliche Meinungen zu einer EG-Mitgliedschaft. Zentrum und Sozialistische Volkspartei sind entschiedene Gegnerinnen eines EG- Beitritts. Es mehren sich die Anzeichen, daß eine Volksabstimmung zu dieser Frage abgehalten wird.

Ein gemeinsames Vorgehen der drei nordischen Efta-Länder hat unterdessen Schwedens Außenminister Andersson vorgeschlagen. Schweden, Norwegen und Finnland sollten gemeinsam einen EG-Beitrittsantrag stellen. Reinhard Wolff

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