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Franzosen ziehen 20.000 Soldaten ab

Stuttgart (ap) — Die französischen Streitkräfte werden im Lauf des nächsten Jahres rund 20.000 ihrer 27.000 in Baden-Württemberg stationierten Soldaten abziehen. Die Landesregierung kündigte am Montag in Stuttgart an, daß vier Standorte für die zivile Nutzung freigegeben und Einheiten in vier weiteren Städten aufgelöst würden. Ministerpräsident Lothar Späth sei vom französischen Oberkommandierenden in Deutschland, General Noel Chazarain, entsprechend unterrichtet worden.

Nicht betroffen von dem Truppenabbau sei die deutsch-französische Brigade in Böblingen, die erst am 17. Oktober offiziell in Dienst gestellt wurde. Regierungssprecher Zach sagte, der Abzug sei bereits während des deutsch-französischen Gipfels im September in München in Grundzügen mit dem französischen Staatspräsidenten Fran¿ois Mitterrand vereinbart worden. Die jetzige Freigabe käme den Vorstellungen Baden-Württembergs „in weitem Umfang entgegen“. Über die Hälfte der insgesamt rund 50.000 französischen Militärangehörigen in Deutschland sind in Baden-Württemberg stationiert. Den Angaben zufolge werden die Standorte Karlsruhe, Müllheim und Kehl völlig aufgegeben. Auch Tübingen werde nicht länger Standort der Franzosen bleiben, in der Universitätsstadt sollten aber vorerst noch Versorgungsstellen für die französische Militärgemeinde erhalten bleiben, sagte Zach.

Bei den aufzulösenden Verbänden und Garnisonen handelt es sich um die 3. Panzerdivision, das 3. Stabs- und Versorgungsregiment in Freiburg, das 42. Infanterieregiment und das 11. Artillerieregiement sowie das 12. Kürassierregiment und das 34. Artillerieregiment.

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