Frauen-KSZE in Berlin eröffnet

Berlin (taz) — „Vergeßt uns in eurem größeren Europa nicht“ — mit diesem Appell eröffneten die Rednerinnen aus Afrika und Lateinamerika gestern die „KSZE“ in Berlin. Drei Tage lang wollen 250 Wissenschaftlerinnen, Schriftstellerinnen und Politikerinnen aus aller Welt das nachholen, was seit Beginn des Helsinki- Prozesses im Jahre 1975 in den seither 39 Konferenzen versäumt wurde: Europa mit dem „weiblichen Blick“ beschreiben, analysieren und neu umreißen. Auf dem Programm stehen die Themen — „Körbe“ — die auch die KSZE behandelt: Menschenrechte, Sicherheit und Abrüstung sowie Ökonomie und Ökologie. Schwerpunkt des ursprünglich als Ost-West-Frauenkonferenz geplanten Treffens sind die Umbrüche in Osteuropa. Aus der Sowjetunion, Bulgarien und der CSFR kommen auch die meisten Teilnehmerinnen. Zum Abschluß am Donnerstag wollen sie eine Resolution an die große patriarchalische KSZE verabschieden, deren Gipfel am kommenden Montag in Paris beginnt. Unter anderem soll darin die Forderung nach einer stärkeren Repräsentation von Frauen in den KSZE Gremien und der Einrichtung eines KSZE-Frauenrates enthalten sein. dora