Anschubfinanzierung für Deponie-Sanierung in Schwerin

Schwerin (adn) — Bundesumweltminister Klaus Töpfer hat noch für dieses Jahr eine Anschubfinanzierung von 50.000 DM für die Sanierung der Deponie Schelfwerder bei Schwerin zugesagt. Die Mittel vom Bund sollen den kurzfristigen Beginn von Probebohrungen ermöglichen.

Das mehr als sechs Hektar große Gelände am Ufer des Schweriner Sees stellt eine unmittelbare Gefahr für das Gewässer dar und soll deshalb nach einem speziell erstellten Konzept saniert werden. Über den Zustand der Deponie informierten sich gestern Minister Töpfer und Landesumweltministerin Petra Uhlmann. Wenn durch Altlasten die menschliche Gesundheit und die Natur unmittelbar gefährdet seien, werde mit Sofortmaßnahmen reagiert, so Töpfer.

In Schelfwerder wurden von 1957 bis zur Schließung 1976 Hausmüll, Gewerbe- und Industrieabfälle und Fäkalien deponiert. Bis November 1989 machten es durch den damaligen Rat des Bezirkes ausgesprochene Ausnahmegenehmigungen möglich, pro Jahr 25.000 Kubikmeter Fäkalien abzulagern. Die Oberflächen- und Grundwasserqualität verschlechterte sich alarmierend. Erste Proben durch das Bezikshygiene-Institut legten eine erhöhten Ammoniak-, Phosphor-, Arsen- und Schwermetallgehalt offen. Rund um den zusammengeschobenen Müllberg stirbt die Landschaft.

Die Deponie bei Schwerin soll daher in die Prioritätenliste der Sofortmaßnahmen eines Drei-Stufen-Konzepts aufgenommen werden.