: Neuer Aids-Impfstoff
■ Wirkstoff soll in den USA an 30 Freiwilligen getestet werden/ Schimpansen-Versuche erfolgversprechend
Wien/Washington (dpa/taz) — Ein neuer Impfstoff gegen die tödliche Immunschwächekrankheit Aids soll in den USA klinisch erprobt werden. Bei diesen Tests an zunächst 30 Freiwilligen wird untersucht, ob der Wirkstoff trotz eventueller Nebenwirkungen sicher ist. Das erklärte der Leiter der Biotechnologie-Forschung des Wiener Pharma-Konzerns Immuno AG, Friedrich Dorner. Die US- Arzneimittelbehörde FDA genehmigte die Versuchsreihe.
Bei dem Versuchsimpfstoff handelt es sich um das dritte Kandidat- Vakzin, das sich im klinischen Test befindet. Versuche an Mäusen, Meerschweinchen, Rhesus-Affen, Ziegen und zuletzt auch Schimpansen seien erfolgversprechend verlaufen, erklärte Dorner. Das Mittel hat einen Schimpansen angeblich drei Jahre lang vor Ansteckung mit dem Aids-Erreger geschützt. Der Impfstoff bestehe aus gentechnisch hergestellten Teilen der Außenhaut von HI-Viren.
Vorerst sind zwei Studien an nicht infizierten Menschen geplant. 20 Freiwillige der ersten Gruppe werden in den kommenden Wochen eine relativ niedrige Dosis erhalten. Zehn weitere Personen bekommen Schein-Medikamente (Placebos). Die Kosten für die Entwicklung des Aids-Impfstoffes bezifferte die Immuno bisher mit rund 100 Millionen Schweizer Franken.
Die Wiener Immuno AG war wegen der umstrittenen Tierversuche bereits mehrmals von Tierschützern hart kritisiert worden. Vor allem die angeblich nicht-artgerechte Haltung der Schimpansen in Wien hatte vor wenigen Jahren zu einer Befreiungsaktion zweier Tiere geführt. Die Tierschützer wurden in einem Gerichtsverfahren vor einem Jahr zur Herausgabe der beiden Schimpansen verurteilt.
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