: Berliner SPD auf Bonner Atomkurs gewendet?
Die Berliner SPD fackelte nicht lange. Bereits am vergangenen Freitag, nur vier Tage also nach dem Rücktritt der AL-nahen Umweltsenatorin Michaele Schreyer, hob ihr kommissarisch amtierender Nachfolger Norbert Meisner (SPD) den von Schreyer erlassenen Negativbescheid für die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors BER II im Westberliner Hahn-Meitner-Institut auf. Meisner begründete seine Entscheidung am Wochenende mit „Verfahrensfehlern“, die sich die ehemalige Senatorin Schreyer habe zuschulden kommen lassen. Die seien in einem Gutachten im Auftrag der Senatskanzlei festgestellt worden.
Die grüne Exsenatorin wies diese Vorwürfe postwendend zurück. Meisner habe offensichtlich den Weg des „vorauseilenden Gehorsams“ gegenüber Bundesumweltminister Töpfer (CDU) gewählt. Der Bonner Minister zeigte sich befriedigt über den Schritt des neuen Berliner Senators. Heute treffen sich Töpfer und Meisner in Bonn, um den Fortgang des Verfahrens zu besprechen.
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