Klöckner im Warnstreik

■ 2.000 Stahlarbeiter zogen ans Werkstor / Kessel blieben vier Stunden kalt hier bitte das Foto mit dem Transparent

„Wir lassen uns nicht abspeisen“ Foto: Sabine Heddinga

In der Bremer Klöckner-Hütte blieben gestern vier Stunden lang die Kessel kalt. Ab 12 Uhr zogen 2.000 KollegInnen vor Tor 1 und 2, um gegen die starre Haltung der Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen zu protestieren. „Lächerliche 3,84 Prozent wollen sie uns geben und die 35-Stunden-Woche erst ab 1996, das ist eine Provokation“, rief Michael Breitbach, Vertrauenkörperleiter, bei der Kundgebung. „Aber so billig lassen wir uns nicht abspeisen“.

Die Gewerkschaft fordert nach wie vor zehn Prozent mehr Lohn, familienfreundlichere Arbeitszeiten und die 35-Stunden-Woche sofort. „Mit jeder vergeblichen Tarifrunde werden wir härter und unnachgiebiger, darüber sollten sich die Arbeitgeber im klaren sein“, versuchte Breitbach die frierenden Kollegen aufzuheizen. „Wenn es sein muß, gibts einen unbefristeten Streik, auch im Winter bei 25 Grad Minus.“

Die IG Metall hatte gestern bundesweit zu Protesten aufgerufen. Auch in Salzgitter, Bremen und Osnabrück war es zu Warnstreiks gekommen. So sperrten in Dortmund 5.000 Stahlarbeiter ab sieben Uhr den Verkehr der Innenstadt. In Osnabrück standen die Vereinigten Schmiedewerke und in Bochum 5.000 Kollegen von Krupp im Ausstand. Auch in Duisburg versammelten sich 30.000 KollegInnen zu einer Kundgebung. bz