Polen grenzt sich nach Osten ab

■ BürgerInnen Rumäniens dürfen nur noch mit Rückfahrkarten kommen/ Verbeugung vor den Schengen-Ländern/ CSFR erwägt Maßnahmen gegen sowjetische Flüchtlinge

Berlin (taz) — Polens Regierung will die Einreise für BürgerInnen Rumäniens erschweren. Sie müssen künftig an der Grenze zehn Dollar pro Tag und ein Rückfahrticket vorweisen. In der Praxis wendet sich die Maßnahme vor allem gegen Roma. Ihnen wird Bettelei und Schwarzarbeit vorgeworfen. Transitreisende aus Rumänien Richtung Westen müssen ein gültiges Visum des Ziellandes vorweisen. Mit dieser Tätigkeit als Hilfssherrif will Polen offensichtlich den Ländern des Schengener Abkommens den Entscheid erleichtern, dem Antrag der BRD auf Visumfreiheit für polnische Reisende zuzustimmen.

Nicht nur Polen betreibt doppelte Buchführung in Sachen Freizügigkeit als Menschenrecht. Der CSFR-Innenminister, Langos, teilte am Dienstag mit, er wolle sich mit Budapest und Warschau auf „geeignete Maßnahmen“ verständigen, um der für nächstes Jahr erwarteten zahlreichen Flüchtlinge aus der UdSSR Herr zu werden. Experten rechnen nach der Liberalisierung des Reiseverkehrs in der UdSSR mit bis zu drei Millionen Reisenden. SEITE 8