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Bush auf Staatsbesuch in Brasilien

Brasilia (ips/wps/afp) — „Entwicklung für alle“ in der „größten Freihandelszone der Welt“, verhieß US- Präsident George Bush in einer Rede vor dem brasilianischen Parlament am Montag. Brasilien ist die erste Station auf einer einwöchigen Lateinamerikareise des Präsidenten.

Während Bush von „Prosperität, Freiheit und Entwicklung“ redete, erinnerten Abgeordnete an die Realität. 90 Milliarden Dollar Schuldendienst habe Brasilien im letzten Jahrzehnt geleistet, sagte beispielsweise Senator Ronan Tito. Solche Kapitalflüsse gefährdeten die Demokratie. In Erwiderung sagte Bush, gegenüber privaten Gläubigerbanken habe er „keine Interventionsmacht“. Für die zwei Milliarden Dollar, die Brasilien der amerikanischen Regierung schuldet, soll aber ein Tausch „Schulden gegen Naturschutz“ eingerichtet werden.

Eine bilaterale Kommission zur Beschleunigung des Technologietransfers nach Brasilien wurde eingerichtet. Außerdem brachte Bush die Genehmigung für den Export eines US-Supercomputers der Firma IBM an die staatliche brasilianische Luftfahrtgesellschaft Embraer mit, dessen Weitergabe bisher blockiert war, weil er dem Bau einer Atombombe dienlich sein könnte. Letzte Woche hatten aber Brasilien und auch Argentinien gemeinsam erklärt, nukleare Technologie nur für friedliche Zwecke anzuwenden.

Heute soll Bush in Argentinien eintreffen, und für Donnerstag ist der Besuch Chiles geplant. Die argentinische Militärrevolte wird Bushs Reisepläne nicht beeinträchtigen. In Santiago de Chile explodierten am Sonntag drei Bomben. Ein anonymer Anrufer sagte einer Nachrichtenagentur, dies solle der Auftakt zu einer „Offensive“ anläßlich des Staatsbesuches sein.

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