: Airbus-Nachfolger soll im Süden gebaut werden
■ Landeschefs protestieren
Die zum Daimler-Konzern gehörende „Deutsche Aero-Space“ (DASA) plant, das Nachfolgeflugzeug des Airbus in Süddeutschland herstellen zu lassen. Auf ihrer gestrigen Tagung in Bremen sprachen sich die Ministerpräsidenten der fünf norddeutschen Küstenländer gegen dieses Vorhaben aus.
Die Information über die mögliche Verlagerung war offensichtlich über Gewerkschaftskanäle aus der „Deutschen Airbus-Industrie“ in Hamburg herausgesickert. Die „Deutsche Airbus-Industrie“ (80 Prozent in MBB-Besitz, die wiederum der DASA gehört) entwickelt seit fünf Jahren ein sogenanntes „Regionales Verkehrsflugzeug“ mit 80 bis 130 Sitzen. Nach Informationen des Firmensprechers der Deutschen Airbus-Industrie will die DASA die Herstellung dieses Airbus- Nachfolgeprojektes nach München holen. Der Grund: Die Firmenteile im Süden der Bundesrepublik produzieren vor allem Militärflugzeuge. Weil die Rüstungsaufträge in Zukunft rückläufig sein könnten, soll das neue Zivilflugzeuge die Lücken stopfen.
Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier stellte zum Abschluß der Ministerpräsidententagung klar: „Wir legen Wert darauf, daß die Verträge mit Daimler-Benz auf Punkt und Komma eingehalten werden“. In den Verträgen zur Übernahme von MBB durch Daimler-Benz war festgelegt worden, daß 70 Prozent der zivilen Flugzeugaufträge des Konzerns im Norden erledigt werden. In Hamburg hängen alleine 800 Ingenieursarbeitsplätze von der Entwicklung eines neuen Zivil- Flugzeuges ab. Der Hamburger Pressesprecher der Deutschen Airbus-Industrie: „Wir meinen, daß das Regionalflugzeug nach Norden gehört“. och
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen