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Zuviel »Berliner Blau« im Grenzstreifen

Pankow. Auf dem Gebiet des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Klemke- und Kopenhagener Straße ist eine starke Verseuchung mit Schwermetallen festgestellt worden. Wie die Magistratsverwaltung für Umwelt und Naturschutz gestern bekanntgab, wurden aufgrund von Veränderungen bei Pflanzen Mitarbeiter des Bezirksamtes Pankow auf die Altlasten im Boden aufmerksam.

Die kontaminierte Bodenschicht ist zwischen 10 und 75 Zentimeter tief und nur teilweise mit Sand abgedeckt, im übrigen liegt sie frei. Nach Analysen durch verschiedene Berliner Umweltinstitute ergaben die entnommenen Bodenproben eine jeweils lokal begrenzte hohe Konzentration von verschiedenen Schwermetallen. Die Konzentrationen der gefundenen Stoffe — vor allem das sogenannte »Berliner Blau«, eine komplexe Verbindung aus Arsen und Zyanid — betrugen teilweise das Zehnfache des zulässigen Wertes. So wurden zum Beispiel die Richtwerte bei Arsen um das Zehnfache überschritten, bei Kupfer um das Zwanzigfache, bei Blei um das Anderthalbfache und bei Quecksilber um das Zweieinhalbfache.

Das Gebiet mit einer Länge von eineinhalb Kilometern und einer Breite von 50 Metern wird wegen seiner Kontaminierung abgesperrt. Menschen und Tiere sollen weder in Kontakt mit dem Boden kommen noch ihn mit der Nahrung oder auf andere Weise aufnehmen können. Derzeit wird untersucht, ob die Ausbreitung der Schadstoffe innerhalb des Schichtenwassers möglich ist. Die Ursache der Verseuchung ist nach Angaben der Magistratsverwaltung in Ost-Berlin noch nicht bekannt. Ein Zusammenhang mit von ehemaligen Grenztruppen verwendeten Herbiziden soll nicht bestehen. lada

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