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Basinger

■ Im winterlichen Jammertal

Es begab sich aber zu der Zeit, da dichter Schnee das Land bedeckte und schon beinahe die dritte Kerze das grüne Rund warm erleuchtete, daß ein Gruppe junger englischer Männer namens Basinger (soll das ein schlechter Witz sein?) mit den beiden Stücken »Something« und »Scared«, welche die A- und B-Seite ihres so aktuellen wie einzigen schwarzen Runds (im Durchmesser von 7'') darstellten, ein ausgedehnte Reise durch die Schweiz und Deutschland antraten, um den Menschen das Softeis wiederzubringen. Und so weiter.

Voller Selbstzweifel und melancholischer Sinnfragen rinnt ihr getragener Melody-Noise-Pop wie goldschmelzender Honig in unser winterliches Jammertal. Irgendetwas unfaßbar leidvolles muß in dieser Athmosphäre lieblicher englischer Gras- und Hügellandschaften liegen, daß selbst die schon nahezu übermütig schräg anmutenden Dissonanz-Akkorde (pro Stück zwei) einem schier das Herz tränenblutig überquellen lassen.

Das haben bisher eigentlich nur die Bluebells hingekriegt: Wehmut so perfekt zu produzieren (bei ihnen half damals Elvis Costello), daß sie — melodisch-traurig, poppig-tanzbar, trotzig-lärmig-wenn-ich- schon-leiden-muß-dann-richtig oder alles zusammen — immer noch nichts als pure Wehmut bleibt.

Auf der Bühen wird es sicherlich um einiges rauher und wohltuend ungeschliffener zugehen als auf Platte, vermutlich leisten sie sich, neben der Neuinterpretation alter Chesterfields-Stücke, die teilweise noch aus der Feder des Basinger-Bassisten Simon stammen, die eine oder andere Reminiszenz an etwas frischere Poppycock-Noisepopzeiten. Und wenn nicht, dann hat Deutschland zumindest zwei neue kurze Wintermärchen. Erika

Um 22 Uhr im K.O.B.

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