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FDP: Vorschläge zur Verkehrspolitik

■ ÖPNV-Ausbau durch Fahrpreiserhöhungen

Zu „mehr Gelassenheit statt Glaubenskämpfen“ will die FDP in Sachen Verkehrspolitik beitragen und wünscht sich zwar Vorrang für Busse und Bahnen, aber trotzdem weniger Ärger für AutofahrerInnen. Und ausgebaute Verkehrswege für den Güterverkehr, aber keine Innenstadt-Belastung. Und attraktiveren ÖPNV, aber höhere Fahrpreise. Wie das Kunststück zu machen wäre, schlugen gestern die FDP-Abgeordneten Claus Jäger und Heinrich Welke vor. Begleitet von zahlreichen Seitenhieben gegen Bremens obersten Verkehrsplaner Klaus Hinte (“der spielt Verkehrssenator“) schlägt die FDP, ungeachtet der bereits begonnenen Baumaßnahmen, vor: Die A 281 soll bis Brinkum gebaut werden, statt Stelzen in Tieflage und teilweise im Tunnel. Für die täglich 80.000 BerufspendlerInnen sollen die Straßenbahnen 1 oder 6 bis Brinkum/Stuhr verlängert werden, die 4 bis Lilienthal. Die Kosten sollen durch Fahrpreiserhöhungen hereingewirtschaftet werden. Jäger: „Wir sagen das nicht verschämt! Die BSAG erwirtschaftet nur 40% der Betriebskosten über die Preise, der Bundesdurchschnitt liegt bei 50%, in Zürich gar bei 60-70%.“ City-Parkhäuser sollen bleiben, aber schlauer erreichbar werden.

Wo es Staus gibt, gebühre dem ÖPNV der Vorrang auch durch eigene Spuren, in der City und im Viertel. Für die Zubringer-Heerstraßen aber seien Grünlichtschaltung für Bahn&Bus vorzuziehen. Und wie rettet man die Geschäfte im Stein- und Ostertor vor der drohenden Fußgängerzone? Indem O'weg und Steintor Einbahnstraßen werden, mit Humboldtstraße und Häfen als Gegenstrecke. Dann könnte doch die Linie 10 gleich über die Humboldtstraße fahren und St.-Jürgen anbinden. S.P.

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