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Berg- und Talfahrt vor dem Saisongipfel

■ Die DSV-AthletInnen erwarten mit unterschiedlichen Gefühlen die Weltmeisterschaften im alpinen Skisport

(dpa/taz) — In zwei Wochen werden im österreichischen Saalbach-Hinterglemm die Weltmeisterschaftsplaketten für diesen Winter verteilt. Die deutschen Abfahrer können das Ereignis kaum erwarten und blicken ihm euphorisch entgegen. Im „Kandahar“-Rennen in Garmisch-Partenkirchen belegten sie am Sonnabend die Plätze zwei (Hannes Zehenter), sechs (Berni Huber) und dreizehn (Weltmeister Hansjörg Tauscher).

Nach dem freudigen Bad in der Sonne folgte aber am Sonntag eine kalte Dusche und die Rückkehr in den Alltag. Im Super-Riesenslalom an gleicher Stelle wurde Hannes Zehentner als Elfter und damit bester DSV-Läufer notiert. Es gewann der Österreicher Gunther Mader vor Franz Heinzer (Schweiz) und Marc Girardelli (Luxemburg).

„Im Super-G haben wir in den letzten Jahren einiges versäumt, wir haben zu hohe Startnummern, die uns jedesmal eine halbe Sekunde kosten“, suchte Zehentner nach Ursachen für das Leistungstief. Allen voran erreichte Markus Wasmeier den Tiefpunkt seiner Karriere: Er schied in der Abfahrt aus und wurde im Super-Riesenslalom enttäuschender 45. An das Weltchampionat braucht der 85er Weltmeister wohl keine Gedanken mehr verschwenden.

Voller Vorfreude erwartet dagegen Katrin Gutensohn die Weltmeisterschaften, die ihr schließlich die größten Erfolge ihrer Laufbahn bescheren könnten. Gut vorbereitet ist sie allemal, wofür ihr Abfahrtssieg am Wochenende nur ein neuer Beweis ist. Im österreichischen Bad Kleinkirchheim gewann die Oberaudorferin die „Strohsack“-Abfahrt vor der einheimischen Sabine Ginther und Chantal Bournissen (Schweiz).

„Da sind viele Kurven, die ich alle super erwischt habe“, analysierte die 24jährige ihren Lauf. Sie hat jetzt vier Abfahrtssiege als Österreicherin und vier als Deutsche auf ihrem Konto. Außerdem führt sie im Abfahrt-Weltcup mit 60 Punkten vor der Österreicherin Petra Kronberger (48), die diesmal nur 13. wurde.

„Ich bin zu schön und zu brav gefahren“, meinte die Siegerin des Gesamtweltcups des letzten Winters. Wegen eines Handwurzelanbruchs mußte sie das Rennen mit einer Armmanschette bestreiten. Bis zur Weltmeisterschaft in ihrem Heimatland will sie aber natürlich wieder fit sein.

Mit Michaela Gerg (6.), Junioren- Weltmeisterin Katja Seiziger (9.), Miriam Vogt (11.) und Karin Dedler (12.) fuhren vier weitere Läuferinnen des Deutschen Skiverbandes in die Weltcup-Punkteränge. Wo's bergab geht, sind die Deutschen im Moment eben vorneweg.

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