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Verhandlungen und Provokationen zwischen Serbien und Kroatien

Belgrad (dpa) — Die beiden größten jugoslawischen Republiken Serbien und Kroatien wollen sich erstmals an den Verhandlungstisch setzen, um ihre nationalen Probleme zu beraten. Das berichtete die amtlichte jugoslawische Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ am Wochenende. Danach hat Serbiens Republikspräsident Slobodan Milosevic jetzt seinen monatelangen Widerstand gegen solche Gespräche aufgegeben und dem kroatischen Mitglied im jugoslawischen Staatspräsidium, Stjepan Mesic, seine Bereitschaft für solche Verhandlungen mitgeteilt.

Andererseits hat die serbische Minderheit in der zweitgrößten jugoslawischen Republik Kroatien am Wochenende ihre eigene Polizei ins Leben gerufen. In der vorwiegend von Serben bewohnten kroatischen Stadt Knin (80 Kilometer nordwestlich von Split) wurden die öffentlichen Gebäude in der Nacht zum Sonntag wieder von bewaffneter serbischer Sonderpolizei bewacht. Demgegenüber ließen die kroatischen Behörden in Zagreb durchsickern, „daß ein bewaffneter Aufstand der Serben sehr bald niedergeschlagen wird“.

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