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25.000 Menschen in Indien im Streit um Tempelbau festgenommen

Neu Delhi (afp) — Etwa 25.000 Hindus, überwiegend Frauen, sind am Sonntag vorübergehend festgenommen worden, als sie im nordindischen Ayodhya zur umstrittenen Moschee strömten und deren Zerstörung forderten. Dies berichtete die indische Nachrichtenagentur 'pti‘. Radikale Hindus wollen anstelle der Moschee einen Tempel zu Ehren des Gottes Rama errichten. Mit diesem Massenarrest stieg die Zahl der seit 6. Dezember festgenommenen Hindus auf mehr als 100.000. In Indien gilt es als beliebte Form des Protestes, sich regelrecht zur Festnahme anzubieten. In der Regel werden die Festgenommenen nach kurzer Zeit wieder entlassen. Mitglieder der hinduistischen Bharatiya-Janata-Partei und andere radikale hinduistische Gruppen wollen sich so lange zu Hunderten zur Festnahme anbieten, bis die Moschee niedergerissen sei, hieß es. In dem Streit um den Tempelbau kamen in den vergangenen vier Monaten in Indien nahezu 900 Menschen ums Leben. Die Unruhen hatten im November zum Rücktritt der Regierung des ehemaligen Ministerpräsidenten Vishwanath Pratap Singh geführt.

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