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FU vergrößert Ozonloch

■ Greenpeace: Bei Asbestsanierung FCKW verwendet

Berlin. Beim Umweltschutz gewinnt die Freie Universität (FU) zunehmend Modellcharakter. Sie führt anschaulich vor, wie man es auf keinen Fall machen sollte. Nach den monatelangen Versuchen der FU-Leitung, die Asbestkontamination der Gebäude von Rost- und Silberlaube zu verharmlosen, sah Greenpeace gestern Anlaß für einen neuen Vorwurf. Die Platten, die in der Rostlaube zur Abdeckung der asbesthaltigen Bauteile verwendet werden, enthielten die ozon- und klimaschädigende Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Die Laboranalyse einer von Greenpeace entnommenen Probe belege, daß in den sogenannten »Iso-Elementen« — Schaumstoffplatten mit beidseitiger Metallbeschichtung — Frigen 11 aus der FCKW-Gruppe enthalten sei.

Stimmt der Vorwurf, dann hätte die FU nicht nur den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben, sondern auch eine Weisung des Senats mißachtet. Der hatte im August letzten Jahres verfügt, bei öffentlichen Bauten keine FCKW-haltigen Stoffe mehr zu verwenden. Die FU-Leitung sah sich in gewohnter Dickfelligkeit nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben. Bereits Ende November hatte die taz bei der Uni-Leitung wegen des FCKW-Verdachts angefragt. Seitdem will die Uni zwar Nachforschungen angestellt haben. Zu einem Ergebnis sei man bis gestern aber noch nicht gekommen. Von den Firmen, die die Platten lieferten, sei »bis heute keine Antwort eingetroffen«, bedauerte FU-Sprecher Johannes Schlootz. Glaubt man Greenpeace, dann ist der Bauleiter der Universität unterdessen wild entschlossen, weitere 1.000 Quadratmeter der umweltschädlichen Platten zu bestellen. hmt

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