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Autofrei für den Frieden-betr.: Kein Krieg für billiges Öl! Die Krise am Golf darf nicht eskalieren!

Kein Krieg für billiges Öl!

Die Krise am Golf darf nicht eskalieren!

Der Westen sollte das Verhandlungsangebot Iraks annehmen, Kuwait zu räumen, wenn gleichzeitig die Bildung eines autonomen Palästinenserstaates entsprechend einer bestehenden UN-Resolution garantiert wird.

Weder ein menschenrechtsverletzender, brutaler Diktator Hussein darf triumphieren, noch eine geltungssüchtige USA, die mit dem Kampf um billiges Öl von ihrer beginnenden wirtschaftlichen Rezension ablenken will. Vielmehr: Der Einfluß der UN zur internationalen Konfliktbewältigung muß gestärkt werden.

Im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung würde es sehr schwer sein, den Konflikt nur auf Kuwait zu begrenzen. Nicht nur die finanziellen Belastungen und Flüchtlingsströme würden Deutschland erreichen. Auch die Ausstrahlung auf andere Krisenherde sowie die weltweiten ökologischen Folgen, zum Beispiel brennende Erdölfelder im Nahen Osten, sind nicht kalkulierbar. Wirtschaftssanktionen sind daher das einzig legitime Mittel bis zu einer Verhandlungslösung.

Ich nehme außerdem die Drohungen mit Terroranschlägen sehr ernst. Jeden und jede von uns könnte es im Falle eines Krieges treffen: Die Gefahr, daß US-Einrichtungen auch in Deutschland hochgehen, müßte eigentlich alle BundesbürgerInnen alarmieren. Wie empfindlich Atomreaktoren selbst auf kleine Störungen reagieren können, wissen wir seit Tschernobyl. Und in Kaufhäuser rasende Tanklastzüge oder abgefackelte Tankstellen würden wir nur um den Preis unserer zusammenbrechenden Wirtschaft verhindern können.

Für Frieden eintreten heißt auch, einen Ölkrieg hier bei uns in Deutschland aufzuhalten. [...] In persönlichen Gesprächen habe ich mehrfach erfahren, wie hilflos Menschen sich gegenüber dieser Krise erleben. Schweigen wir nicht länger! Raus aus der Lethargie!

Wir alle können an den bundesweit vor Ort stattfindenden Friedensdemonstrationen am 12.Januar teilnehmen. Wir alle können ein Signal setzen gegen den Krieg: Der bewußte Verzicht auf Öl- und Energieverbrauch wird unsere kollektive Bereitschaft für eine friedliche Lösung deutlich machen! Versuchen wir alle, am 12. Januar unsere Mitmenschen von einem Verzicht auf Autofahren und unmäßigen Energieverbrauch zu überzeugen. Fangen wir heute persönlich damit an!

Redet auch Ihr mit Euren Freunden und Bekannten. Telefonketten sind ein schneller Weg. Wir können mit einem autofreien Sonntag am 13.Januar unsere Unabhängigkeit von mit Krieg erkauften Ölimporten zeigen. Wirkungsvoll wäre, wenn von 12 bis 15 Uhr auch beruflich Tätige mitmachen würden. Wer an diesem Tag mit dem Auto fährt, muß sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht entschieden genug für den Frieden einzutreten.

Umweltminister Töpfer hatte im Vorfeld zur Bundestagswahl die Bereitschaft zu einem autofreien Sonntag erklärt. Auch hier gäbe es die Möglichkeit, Wort zu halten und für den 13. Januar jetzt an die breite Bevölkerung zu appellieren. Ludwig Micheler,

Stadtverordneter der Grünen,

Gießen-Wieseck

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