: Lea Rosh wird Rundfunkdirektorin
Hannover (dpa) — Lea Rosh, dem Fernsehpublikum als engagierte und streitbare Journalistin bekannt, ist die erste Frau, die ein öffentlich-rechtliches Funkhaus in der Bundesrepublik leiten wird. Im Landesfunkhaus des NDR in Hannover soll sie als Direktorin künftig die Arbeit von knapp 570 MitarbeiterInnen verantworten. Die 53jährige, die 1961 als Reporterin beim RIAS Berlin begann, leitete bislang die SFB-Talkschow Freitagnacht. Rosh ist Sozialdemokratin. Ihr Stellvertreter wird aller Voraussicht nach CDU-Mitglied Peter Staisch, zur Zeit ARD-Korrespondent in Washington. Damit bliebe im Funkhaus am Maschsee der oft beklagte Parteienproporz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter erhalten, obwohl die neue rot-grüne Landesregierung unter Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) ursprünglich mehr Parteienferne versprochen hatte. Verhandlungen über einen neuen Staatsvertrag scheiterten. Am Ende einigten sich SPD und CDU auf das bewährte Strickmuster: eine links eine rechts, nur diesmal andersherum, schließlich hatte die SPD die Wahlen gewonnen. In der NDR- Zentrale in Hamburg wird Roshs Vorgänger, der CDU-Mann Thomas Bernd Stehling, die Stelle des stellvertretenden Intendanten bekommen. Jobst Plog (SPD) rückt an die Spitze, wo bisher Christdemokrat Peter Schiwy amtierte.
Lea Rosh übernimmt in Hannover eine regionale Medienanstalt, die sich in den vergangenen Jahren beträchtlich verändert hat. Zur Sicherung des Produktionsstandortes wurden Zentralredaktionen, zum Beispiel für Nordtext in Hannover angesiedelt und neue Programmteile wie das Messe-Fernsehen geschaffen.
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