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Lufthansa liegt immer noch vorn im Rennen um die Interflug

Berlin. Die Berliner Treuhandanstalt hält die Entscheidung über eine Übernahme der Interflug durch die Deutsche Lufthansa weiterhin offen. Sie sei ein »ernsthafter Interessent«, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagte gestern eine Sprecherin. Auf der routinemäßigen Vorstandssitzung sei dies kein Thema gewesen, denn die Gespräche mit der Interflug dauerten noch an. Möglicherweise sei in ein bis zwei Wochen mit einer Entscheidung zu rechnen. Beobachter gehen allerdings davon aus, daß die Tendenz inzwischen deutlich zur Lufthansa geht.

Die Bemühungen um Interflug hatten vor rund einem Jahr begonnen, als die Lufthansa am 5. März 1990 mit ihr einen Vertrag über eine mögliche Beteiligung von 26 Prozent schloß. Überraschend hatte das Bundeskartellamt eine LH-Beteiligung Ende Juli untersagt. Die Treuhandanstalt verhandelte daraufhin auch mit British Airways und Japan Airlines. Nach der Herstellung der deutschen Einheit zog die Lufthansa ihre 26-Prozent-Anmeldung beim Kartellamt zurück. Sie erklärte, sich nur noch voll an der Interflug beteiligen zu wollen, was von Bundesverkehrsminister Friedrich Zimmermann unterstützt wurde. Die Interflug äußerte die Absicht, einen eigenständigen Weg gehen zu wollen, da bei einer LH-Übernahme von den 3.400 Arbeitsplätzen nur 600 beibehalten würden. dpa

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