: Kosten-Gau bei Wismut
Bonn (taz/dpa) — Die Beseitigung von Alt- und Folgelasten in den Uranabbaugebieten der ehemaligen DDR könnte rund 15 Milliarden Mark kosten. Diese Einschätzung hat Rolf Bader von den Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) gestern in Bonn vertreten. Der Verursacher, die Wismut AG, sei ursprünglich von fünf Milliarden Mark ausgegangen. Eine Untersuchung des Darmstädter Öko-Instituts und des Southwest Research and Information Center im US-Bundesstaat New Mexico habe jetzt weit höhere Kosten ergeben. Die Sanierung der 12.000 Quadratkilometer großen verseuchten Abbaugebiete in Thüringen und Sachsen wird — so Bader — etwa 20 Jahre dauern. Seit Beginn der Urangewinnung 1946 seien über 400.000 Arbeiter radioaktiver Strahlung ausgesetzt worden. Die Wismut AG habe bisher in 5.000 Fällen Krebserkrankungen zugegeben. „Dies ist aber nur die Spitze des Eisberges“, sagte Bader. Er forderte die Bundesregierung auf, unverzüglich die medizinischen Unterlagen der Wismut AG für weitere Untersuchungen freizugeben. Hassu
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