: Wegen Krieg geschlossen
■ Anti-Kriegs-Aktionen, Aufrufe und Krakele
Die Angestelltenkammer Bremen hat heute, Donnerstag, „wegen Krieg geschlossen“. Sie steht jedoch „als Treffpunkt für einen Informations-und Meinungsaustausch offen“. Die Beschäftigten über ihren Entschluß: „ein spontaner Akt gegen Angst und Sprachlosigkeit.“
Im Kulturladen Gröpelingen , Halmerweg 43, ist für heute 14 Uhr ein Treffen geplant von Schulen, Kitas und Initiativen, um weitere Anti-Kriegs-Aktionen in Gröpelingen zu beraten.
Der IG-Metall Arbeitskreis „Andere nützliche Produkte“ des Bremer Vulkan entschied, daß Rüstungsexporte „generell verboten werden müssen“. In der Erklärung heißt es: „Wenn wir uns für das Leben entscheiden, bedeutet dies auch, daß Firmen, die noch immer Rüstungsexporte in den Irak durchführen oder Wartungsverträge weiter einhalten, bestreikt werden. Genauso muß auch der Eintritt der Bundeswehr mit Wehrpflichtigen in den Golfkrieg bestreikt werden.“
Nach der guten Resonanz in den 49 Kirchen, die in der Nacht zum Dienstag für Friedensandachten und stille Gebete geöffnet waren, sind einige Kirchen auch weiterhin offen. Darunter die Philippus-Kirche in Gröpelingen sowie die Martin-Luther- Kirche in Findorff.
Auf Kritik stieß die gemeinsame Gebets-und Fastenaktion von Christen und Muslimen. Jens Motschmann und acht weitere Pastoren der in der “Evangelischen Allianz“ zusammengeschlossenen, strenggläubigen evangelischen Kirchengemeinden warnten in einem Brief ihre christlichen Glaubensbrüder vor „Religionsvermischung“.
Die „Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer“ forderte betroffe jungen Menschen auf: „Sagt ein deutliches Nein. Nutzt Euer Recht, den Kriegsdienst zu verweigern!“ In der Erklärung heißt es weiter: „Wir sind der Überzeugung, daß es für den möglichen Ernstfall dieses Krieges keine Gründe gibt, mit denen ein Christ sich ein gutes Gewissen machen kann.“ taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen