SAMSTAG: Die Schlange / Der lange, heisse Sommer / Killing Blue / Frank Sinatra - the voice

DIE SCHLANGE

Am Anfang steht das alte Agentenspiel: Ein hochrangiger Offizier des sowjetischen Geheimdienstes läuft in den Westen über.

Unverzüglich beginnt unter den westlichen Geheimorganisationen ein eifersüchtiges Buhlen um den Mann, der gegen die Gewährung politischen Asyls interessante Informationen verspricht.

Die CIA macht das Rennen, und in der Folge gelingt es dem Renegaten, Mißtrauen und Skepsis unter den westlichen Verbündeten zu säen.

Die Figur des sowjetischen Agenten ist natürlich eine weitere Paraderolle für Yul Brynner. Ferner gehören zur hochrangigen Besetzung des Films Henry Fonda, Martin Held, Dirk Bogarde, Philip Noiret und Virna Lisi.

Inszeniert hat der Thriller und Gangsterfilmspezialist Henri Verneuil.(ARD, 20.15 Uhr)

DER LANGE,

HEISSE SOMMER

Ein junger, von Skrupeln unbelasteter Draufänger kommt in eine Kleinstadt des US-amerikanischen Südens. Forsch, wie er von Natur aus ist, gelingt es ihm, beruflich und gesellschaftlich aufzusteigen. Der Film basiert auf Motiven zweier Kurzgeschichten und eines Romans von William Faulkner.

Interessant an dieser Adaption von Martin Ritt ist erstens die Besetzung, die mit Paul Newman, Joanne Woodward, Orson Welles und Lee Remick hochkarätige Schauspieler aufweist, und zweitens die eigenartig zwiegespaltene Rezeption.

Der sonst so pedantische katholische 'Filmdienst‘ bewertet mit positiver Tendenz: „Der Film ist dialogreich, atmosphärisch fesselnd und blendend gespielt.“

Letzteres erkannte auch Enno Patalas anläßlich seiner Besprechung in der 'Filmkritik‘ an, bemängelte aber die „billigen Tricks“ der Inszenierung, die nur einem Ziel dienen: „Die Gleichschaltung ist am Ende trefflich geglückt, die Konformität perfekt!“

Ein Film also nur für aufmerksame und kritische Zuschauer, die sich von einer gelungenen Inszenierung nicht ins Bockshorn jagen lassen.(Hessen 3, 20.00 Uhr)

KILLING BLUE

Wenn Kottan-Regisseur Peter Patzak einen im Berliner Milieu spielenden „film noir“ inszeniert, dann ist von vornherein klar, daß die Angelegenheit nicht ganz ernst gemeint ist.

Armin Mueller-Stahl ackert sich als alternder, desillusionierter und an sich selbst leidender Kriminalbeamter durch einen seltsamen Mordfall, der ihm die Bekanntschaft mit Morgan Fairchild, bekannt aus Dallas und Flamingo Road, einbringt.

Und so rätselhaft wie die Handlung des Films ist auch das Geheimnis um Morgan Fairchilds faszinierende Nase, die reizvollerweise so aussieht, als habe ihr Schönheitschirurg vor der Operation Asterix und Kleopatra gelesen. Da können Michael York, Allegra Curtis und Monica Bleibtreu noch so gut spielen — wenn diese Nase im Bild ist, hat das Publikum für anderes keine Augen mehr.(ZDF, 23.25 Uhr)

FRANK SINATRA —

THE VOICE

Er ist schon eine recht dubiose Gestalt, das alte Mafia-Hätschelkind, aber, verdammt, singen kann er. Ein paar seiner Filme zählen auch nicht zu den schlechtesten, und selbst gegen seine Nase ist wohl wenig einzuwenden.

André Halimi porträtiert „ol' blue eyes“, den alten Mobster, zeichnet die Geschichte seiner Karriere nach, begutachtet sein Privatleben und zeigt noch einmal Clips mit Louis Armstrong, Lionel Hampton, Sammy Davis jr., Bing Crosby, Quincy Jones und anderen.(Bayern 3, 22.50 Uhr)