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Wer zählt Bagdads Opfer?

■ US-Armee fühlt sich für Ziviltote „nicht zuständig“/ Neue Zahlen aus dem Irak

Nikosia/Genf (afp/adn) — Nachdem US-General Schwarzkopf, Kommandant der in Saudi-Arabien stationierten amerikanischen Truppen, erklärt hat, die US-Armee sei für das Zählen ziviler Toter im Irak „nicht zuständig“, wachsen die Bemühungen, auf anderem Wege Aufschluß über die Opfer der massiven Bombardements irakischer Städte zu erhalten. Dabei ist die irakische Regierung die einzige, die konkrete Zahlen meldet.

Am Freitag hatte Bagdad in einer ersten Opferbilanz von 23 getöteten Zivilisten gesprochen. In der Nacht zum Sonntag meldete die irakische Nachrichtenagentur 'INA‘, bei den Luftangriffen auf den Irak am Freitag und Samstag seien weitere 94 Menschen getötet und 246 verletzt worden.

Schätzungen, die wahre Zahl der Toten könnte in die Hunderte gehen, lassen sich bisher nicht weiter verifizieren. Unabhängige Informationen gibt es nicht. Auch den sieben in Bagdad stationierten Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) fehlt bisher aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten jegliche Information über die Auswirkungen der Bombenangriffe. Wie Jean Decourten, Chef der IKRK-Einsatzleitung, am Sonnabend in Genf mitteilte, hätte in dieser Situation auch noch nicht festgestellt werden können, ob es bei den Abschüssen von Flugzeugen der Angreifer über Irak Überlebende gegeben hat, die in Kriegsgefangenschaft geraten sind.

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