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Red Rollettas

Rock'n‘Roll, Rockabilly, Hilliebilly, pur mit Gitarre, Standbaß und Stehschlagzeug vorgetragen — die Stray Cats lassen grüßen. Die Red Rollettas aus Berlin wollen Party-Traditionen in eine zweitgerechtere, lakonische Stimmung überführen. Das heißt bei ihnen zwar schrammelig loszuschrubben, aber nicht wild, sondern kontrolliert auf den Punkt zu spielen, und den Songs eine transparente Trockenheit zu geben. Das erzeugt Spannung! Die Red Rollettas scheinen ständig bereit zum Sprung, drosseln aber den Trieb, weil sie um die fatalen Folgen ungezügelter Wildheit wissen. Das unterscheidet sie von den tätowierten bad boys, wie es die Stray Cats sind.

Man kann dies unkonsequent und feige nennen, und die Red Rollettas als lahme Epigonen abtun, die nicht so können, wie sie gerne wollen. Für mich bedienen sie sich der Mythen des Rock'n‘Roll, ohne sich in ihnen zu verlieren, machen sie durchschaubar und schaffen es doch, ihren Spaß an diesen in die Songs zu bringen.

Dieses Vorgehen ist für deutsche Kapellen auch angemessener, zumindest wenn der englische Gesang hörbar deutsch akzentuiert ist. Die Red Rollettas seien deshalb für alle, die nicht in die Neue Welt pilgern oder in Bonn demonstrieren nachdrücklich empfohlen. (Um 21 Uhr im Am Wasserturm Spandau) Schwalbe

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