: Den Militarismus in Mißkredit bringen
Nach einer dpa-Meldung waren am 17.Januar mehr als 250.000 Menschen auf der Straße, um gegen den Erstschlag der USA und einiger „Verbündeter“ am Golf und damit gegen den Kriegsbeginn zu protestieren. [...] Meines Erachtens ist es vor allem das Verdienst der Friedensbewegung und der großen Friedensaktionen im letzten Jahrzehnt, daß viele Deutsche heute gegenüber jedem Krieg und jeder Aggression besonders sensibel sind, auch wenn wir uns die furchtbaren Folgen des Golfkrieges noch kaum ausmalen können.
[...] Die Menschen hierzulande können die Weltprobleme nicht lösen. Die Politiker wollen es nicht, sonst wäre die Bundesregierung jetzt aus der Koalition derer ausgeschieden, die auf den militärischen Weg am Golf setzen.
Was wir BürgerInnen erreichen können ist, daß der Militarismus hierzulande noch mehr in Mißkredit gerät und auf Widerstand stößt. Also „fallen“ wir massenhaft den „Kämpfern an der Front“ in den Rücken. Verweigern wir den Kriegsdienst und den Kriegshilfsdienst in jeder Art. Die Antwort auf die jetzt schon von der Bundesregierung proklamierte Grundgesetzänderung, „damit wir zukünftig bei ähnlichen Situationen wie jetzt am Golf mitkämpfen können“, so formulierte es ein CSU-Abgeordneter, darf nicht nur ein klares Nein sein, sondern auch ein Hebel für die Friedensbewegung, den hiesigen Großmachtpolitikern jede Legitimation, in Sachen Frieden und Überleben für die BürgerInnen zu sprechen, massiv streitig zu machen. Klaus Vack, Sensbachtal
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