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Reise-Krimi

■ Wüsten-Thriller: Alfred Coppel: "34 Grad Ost" / "Finale in der Wüste"

WÜSTEN-THRILLER

Natürlich werden einige Leute meinen, es sei der Gipfel des Zynismus, wenn hier passende Unterhaltungsliteratur zum Thema Golfkrieg empfohlen wird, und sie haben selbstverständlich recht! Aber ich habe an dieser Stelle auch schon Politthriller zu nahenden Atomkriegen und Krimis zu Umweltkatastrophen und globalen Seuchen rezensiert, so daß mich die drohende Empörung nicht trifft. Der Thriller spielt im Nahen Osten und wurde schon 1974 geschrieben. 340 Ost von Alfred Coppel hat zwar mit der jetzigen Situation nicht viel zu tun, aber der Ort der Handlung macht das Buch, übrigens vor 15 Jahren auch bei uns ein Bestseller, wieder lesenswert: Etwa 50 Kilometer nordwestlich der Stelle, wo der Meridian 340 Ost den Südzipfel der Sinai-Halbinsel zerschneidet und Meer und Wüste aneinanderstoßen, stehen im Sand sechs Kisten und ein Mann im Tarnanzug. Hinter den Dünen taucht eine Beduinen-Karawane auf. So beginnt die Geschichte einer ungeheuerlichen Erpressung. Auf dem Sinai soll ein Abkommen zwischen Russen und Amerikanern verlängert werden, das den Waffenstillstand im Nahen Osten sichert. Frühmorgens starten die beiden Unterhändler der Supermächte mit ihren Konvois zum Treffpunkt in der Wüste. Aber nur einer kommt an ... Coppel steigert die Spannung ständig, indem er scheinbar unzusammenhängende Ereignisse miteinander verknotet. Zum Schluß steht die Menschheit kurz vor einem totalen thermonuklearen Krieg der Supermächte.

Die Geschichte gibt es als Goldmann-Taschenbuch (6672) oder in einem Doppelband (11970). Als zweiter Roman ist Finale in der Wüste, ebenfalls von Alfred Coppel, in diesem Band enthalten. Diese Geschichte von 1981 ist vielleicht sogar noch aktueller: Die Herrschaft der Scheichs und Prinzen über die arabische Halbinsel bricht zusammen. Die Aufständischen haben westliche Diplomaten und Ingenieure gefangengenommen. Das für Europa und Amerika lebensnotwendige Öl bleibt aus... Alles nur Fiktion, oder?

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