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Schweden in Tallinn ermordet

■ Waren Täter Kriminelle, wie die Polizei behauptet?

Tallinn (afp) — Die Ermordung der schwedischen Gewerkschaftsführer Bertil Winberg und Ove Fredriksson in der estnischen Hauptstadt Tallinn hat Kontroversen ausgelöst. Die Leichen der beiden Gewerkschaftsführer wurden den Angaben der Polizei zufolge am Donnerstag in Tallinn in der Nähe eines Abrißhauses gefunden. Winberg war Vorsitzender der schwedischen Baugewerkschaft und führendes Mitglied der schwedischen Sozialdemokraten; Fredriksson war Vorsitzender der Holzarbeitergewerkschaft.

Die Polizei schloß nach ersten Untersuchungen politische Motive für das Verbrechen fast sicher aus und gab an, es sei „zu 99 Prozent gesichert, daß es sich um Raub handelt“. Die Schweden, deren Leichen nur teilweise bekleidet waren, seien zuletzt gesehen worden, als sie zusammen mit zwei Frauen ihr Hotel im Stadtzentrum verließen. Ein ehemaliger estnischer Abgeordneter, der im Exil lebt und aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden wollte, bezweifelte diese Version. Er äußerte gegenüber 'afp‘ die Ansicht, das Verbrechen sei vom sowjetischen Geheimdienst KGB oder von der moskautreuen Bewegung Interfront begangen worden.

Die Regierung von Estland hat Stockholm vorgeschlagen, nun eigene Fahnder nach Tallinn zu schicken, um den Fall an Ort und Stelle aufzuklären und um die örtliche Polizei zu unterstützen.

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