piwik no script img

Scheherazade-Nachrichtendienst

■ KSZE-Nachfolgekonferenz der Frauen als Nahost-Friedenskonferenz/ Freitags-Demonstrationen

Berlin (taz) — Die erfreulichste Nachricht zuerst: In Berlin wird es eine außerparlamentarische Nahost- Friedenskonferenz der Frauen im Geiste des Scheherazade-Aufrufs geben. Eingeladen werden sollen Vertreterinnen aus allen nahöstlichen Krisenregionen: Jüdinnen, Palästinenserinnen, Araberinnen, Türkinnen und Kurdinnen. Der Kongreß versteht sich gleichzeitig als Nachfolgekonferenz der „KSZE der Frauen“. Die „KSZE der Frauen“ war im letzten Jahr unter der Ägide des rot-grünen Senats organisiert worden und hatte Frauen aus ganz Europa zusammengebracht. Sobald der Termin und andere Einzelheiten feststehen, werden wir berichten.

Vorher noch wollen Halina Bendkowski für die Berliner FrauenfrAKTION und andere Scheherazade- Frauen, bepackt mit den Unterschriftenlisten, nach Genf zu einem außerordentlichen Treffen fahren, das die „Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“ und andere Frauenorganisationen für den 2. und 3.Februar einberufen hat. Dort sollen weltweite Frauenaktionen gegen den Golfkrieg und ebenfalls die Einberufung einer Nahost-Friedenskonferenz besprochen werden — einiges kann dabei sicherlich gemeinsam geplant werden.

Noch immer hoffen die Frauen, die auf dem Florenzer Marktplatz ein Friedenscamp errichtet haben, auf Unterstützung: Sie rufen zu weltweiten Frauendemonstrationen am Freitag um 17.30 Uhr auf. Damit soll die Tradition der „Frauen in Schwarz“ in Jerusalem aufgenommen werden, die als Jüdinnen in schwarzer Kleidung gegen die Besatzungspolitik gegenüber den PalästinenserInnen protestieren. Nicht nur in einigen US- amerikanischen und kanadischen Städten, sondern auch in Berlin und Bonn sind die Florenzerinnen inzwischen auf Widerhall gestoßen: in Berlin gibt es heute eine Frauendemonstration, in Bonn einen Schweigekreis auf dem Münsterplatz am Kaufhaus Laffers. Und um 18.00 Uhr veranstaltet das Frauenmuseum und die Fraueninitiative 6. Oktober dort eine Diskussion. Kontakt zu den Frauen im Florenzer Friedenszelt: Telefon 0039-55-2381 388.

Bis auf weiteres jeden Mittwoch wollen Frauen in verschiedenen Städten mit Demos und Streiks gegen den Krieg protestieren. Der Aufruf zum Frauenstreik kommt aus Köln, internationale Organisationen haben sich angeschlossen. Mitunterzeichnerin ist die Öko-Feministin Maria Mies. Die Initiatorinnen fordern auch alle Frauen auf, das Auto stehenzulassen und auf überflüssigen Konsum zu verzichten. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird es Verteilungskriege wie den am Golf auch in Zukunft geben“, so Mies.

Übrigens liegt der Scheherazade- Aufruf inzwischen in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch vor, weitere Übersetzungen werden erwartet. Ute Scheub

Kontakt: Scheherazade, c/o Birgit Cramon-Daiber, Scheidemannstr.2, 1000 Berlin 21, Tel. 030-3977 3450, Telefax 030-3977 3453. Wir bitten von Besuchen abzusehen, dies ist nur eine Postadresse. Oder: Scheherazade, c/o Eva Quistorp, Hochhaus Im Tulpenfeld, 53 Bonn 1, Tel. 0228-1616 7311, Telefax 0228- 169090. Herzlichen Dank für die bisher eingegangenen Spenden, wir können sie für internationale Organisationsarbeiten dringend gebrauchen! Spendenkonto: Berliner FrauenfrAKTION, Halina Bendkowski, Bank für Gemeinwirtschaft, Kontonr. 1623 99001, BLZ 100 101 11.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen