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Bald Ölteppichboden auf dem Persischen Golf

Berlin (afp/dpa/taz) — An der Nordspitze des Golfs bildet sich seit Mittwoch ein dritter Ölteppich. Wie BBC berichtet, pumpt die irakische Armee aus dem wichtigsten irakischen Terminal Mina el Nakr auf der Halbinsel Fao Rohöl in den Golf. Schon am Mittwoch seien Tausende Gallonen (3,9 Liter) eingeleitet worden. Nach Agenturmeldungen haben die Alliierten angekündigt, auch dieses Terminal bombardieren zu wollen, um den Ausfluß der schwarzen Pest zu stoppen.

Experten befürchten, daß sich der neue Ölteppich mit der riesigen 80 mal 20 Kilometer großen Lache und einer kleineren Öllache direkt vor der umkämpften saudischen Stadt Chafdschi zu einem einzigen großen Teppich verbinden könnte. Dann drohe eine nicht mehr zu kontrollierende Ölpest. Mittlerweile sollen 1,7 Milliarden Liter Öl, soviel wie aus sieben Supertankern, in den Golf geflossen sein. Ein Biologieprofessor aus der Region befürchtete, „daß das Schlimmste nicht mehr verhindert werden kann, denn keine bekannte Technologie kann Verschmutzungen dieses Ausmaßes bekämpfen“.

Während sich in den USA Hunderte Freiwillige für die Bekämpfung der Ölpest melden, werden am Freitag erstmals deutsche Experten nach Katar fliegen. Sie sollen die dortige Regierung beraten und bei Sofortmaßnahmen behilflich sein. Fünf Experten reisen freiwillig mit fünf Millionen Mark teurem 30-Tonnen-Gerät an Bord einer Bundeswehrmaschine in das Emirat. Zur Ausrüstung gehören Ölabsauggeräte, Spezialgeneratoren und flexible Schwimmbehälter. Der Einsatz deutscher Ölschiffe aus der Nordsee wird noch geprüft.

Die Experten der Alliierten sehen sich nicht in der Lage, die entstehenden Schäden wirkungsvoll einzudämmen. Erste Priorität haben militärische Maßnahmen wie der Schutz der Meerwasserentsalzungsanlagen, aus denen auch die alliierten Truppen und zwei Drittel der saudischen Bevölkerung mit Wasser versorgt werden. Für Millionen von Tieren wird die Ölpest nach ihrer Einschätzung einen qualvollen Tod bedeuten. ten

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