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Grünes Licht für vier Ost-Institute

Berlin (taz) — Der Wissenschaftsrat gab in der letzten Woche die ersten Empfehlungen für vier ehemalige Akademieinstitute der DDR. Diese Institute wurden neben 30 weiteren im letzten Quartal des vergangenen Jahres vom Wissenschaftsrat evaluiert. In der Empfehlung hieß es, daß die Zentralinstitute für Molekularbiologie, Krebsforschung und Herz- Kreislauf-Forschung in Berlin-Buch (siehe taz vom 15. Januar) sowie das Institut für Hochenergiephysik in Zeuthen als „außeruniversitäre Forschungsinstitute, wenn auch in verkleinertem Umfang, weitergeführt werden“. Über das Schicksal der anderen Einrichtungen müsse, so Dieter Simon, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, „sehr bald“ entschieden werden. Er sei in großer Sorge um die Weiterführung einiger bislang an den DDR-Akademien angesiedelten geisteswissenschaftlicher Forschungsvorhaben, wie dem „Altägyptischen Wörterbuch“, dem „Goethe-Wörterbuch“, den „Kant-“ und „Leibniz-Ausgaben“, aber auch der „Marx-Engels-Gesamtausgabe“. Simon forderte außerdem, dringend ein Sofortprogramm zur Finanzierung der ostdeutschen Hochschulen. Allein in den fünf neuen Bundesländern stiegen in diesem Winter die Studienanfängerzahlen um 25 Prozent. Simon bat die alten Bundesländer, „Solidarität zu praktizieren“ und mit einem koordinierten Programm eine „Ost-West- Wanderung der besten Köpfe“ zu verhindern. Der Wissenschaftsrat verlangte einen grundlegenden Neuaufbau der geistes-, sozial-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächer, damit die Studierenden „im Wettbewerb mit den Absolventen der Hochschulen aus den alten Bundesländern auf dem künftigen Arbeitsmarkt nicht von vornherein benachteiligt sind“. Sonst würden noch mehr Studenten zu westdeutschen Hochschulen wechseln. Der Wissenschaftsrat forderte auch mehr Geld zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Osten, denn die Professoren seien dort ebenso wie im Westen zu alt. baep

Siehe auch Seiten 15 und 16

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